Couchpotatoes sterben früher

18.00 Uhr. Das bedeutet Feierabend! Nach diesem anstrengenden Arbeitstag möchte ich mir etwas Besonderes gönnen! Jetzt nur noch schnell in den Supermarkt flitzen, eine Flasche Wein und eine Tüte Chips kaufen, dann ab auf die Couch und eine DVD gucken. Doch was ich mir als vermeintliches Entspannungsprogramm für den wohlverdienten Feierabend vorstelle entpuppt sich nach neuesten Erkenntnissen einer australischen Beobachtungsstudie als sicherer Weg in den frühen Tod.

Die Forscher befragten 8800 Erwachsene über 25 Jahre nach ihren Fernsehgewohnheiten und beobachteten die gesundheitlichen Folgen über einen Zeitraum von etwa 6 ½ Jahren. Innerhalb dieser Zeit starben insgesamt 284 Teilnehmer – 87 durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen und 125 an Krebs. Auffällig: Die Todesfälle häuften sich in der Gruppe, in der die Teilnehmer besonders oft und lange vor dem TV saßen.

Chips und Wein als Henkersmahlzeit? Ich bekomme ein schlechtes Gewissen und entschließe mich, statt fernzusehen doch lieber ein Buch zu lesen. Aber weit gefehlt, denn ich habe die Rechnung ohne die australischen Forscher gemacht. Laut Studie scheint es nämlich egal zu sein, ob man vor der Glotze hockt, am PC sitzt oder auf dem Bett liegt. Fakt ist: Wer seinen Feierabend untätig verbringt, stirbt höchstwahrscheinlich früher.

Dabei gilt: Je länger, desto kürzer. Heißt im Klartext: Je länger ich bewegungslos vor dem Bildschirm sitze, desto kürzer ist meine Lebenserwartung. Da kann auch meine sonst so ausgewogene Ernährung und das wöchentliche Sportprogramm im Park nichts dran rütteln. Auch Leitautor David Dunstan vom Baker IDI Heart and Diabetes Institute in Australien ist der Meinung, dass sich die allgemeine Bewegungslosigkeit beim Fernsehen durch nichts ausgleichen lässt.

Mein persönliches Fazit: Auf Nummer sicher gehen! Künftig werde ich Filme nur noch bügelnd auf dem Laufband anschauen und meine Arbeit am PC vom Stepper aus erledigen. Oder vielleicht doch einfach nur mal alle Fünfe gerade sein lassen, denn ein entspannter Abend mit Heath Ledger, Brad Pitt, Uma Thurman und Co. kann aus medizinischer Sicht bestimmt nicht ungesünder sein als Dauerstress!

Weitere Informationen finden Sie unter: www.aerzteblatt.de/nachrichten/

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