Ehre wem Ehre gebührt – Satz des Jahres 2009
Wie die „Welt online“ heute berichtet erhielt unsere Ex-Bundesgesunheitsministerin die Ehrung für „Den Satz des Jahres 2009″:
„Das steht mir zu“
…war ihr Kommentar damals zur Dienstwagenaffäre in Alicante (auch hier im Blog wurde berichtet).
Nach Ansicht der Jury, bringe der Satz „einen wichtigen gesellschaftlichen Trend des Jahres 2009 auf […]
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Entspannungsübungen
Und dann hatte ich also meinen ersten Nachtdienst und dachte: „Ahhh, das wird bestimmt schwer. Jetzt kommen die ganzen Notfälle.“ Am Tag zuvor schaute ich abends nochmal nervös meine Bücher durch und betrat schließlich möglichst kompetent aussehend die abendliche Notaufnahme.
Erst mal passierte nichts und ich ging hin irgendwelches Blut auf den Stationen abzunehmen.
Gegen 22.30 Uhr rief man mich an, ich solle mal zurückkommen. Patient mit Brustschmerzen. „Uhhh“, dachte ich mir, „Vielleicht ein Herzinfarkt oder eine Lungenembolie.“
„Kabine 1“, rief die Aufnahmeschwester und da ging ich dann hin.
Da saß also der Patient in Kabine 1 auf der Trage rum, baumelte mit den Beinen und ich stellte mich freundlich vor: „Zorgcooperations hallo“ „Kevin“, sagte der Patient. „Äh ja. Kevin. Was ist denn das Problem?“
„Ja“, sagte Kevin, „wenn ich mich so im Sessel zuhause zurücklehne, dann habe ich so Schmerzen. Hier!“, er wedelte mit seiner Hand in Richtung rechte Brustkorbhälfte, „seit einem halben Jahr habe ich das.“
Ich sagte erst mal nichts und Kevin erzählte mir noch, dass er deswegen auch schon beim Hausarzt gewesen sei, aber der habe gesagt da wäre nichts und ihm geraten mit Pilates anzufangen.
Irgendwie brachte mich dies alles aus meinem Anamnesekonzept, weshalb ich erst mal dumm fragte: „Und haben sie angefangen mit Pilates?“
„Trage ich Makeup oder was?!“
„Hmhm, haben sie denn jetzt aktuell Schmerzen?“
„Nö.“
„Und warum kommen sie JETZT gerade hier ins Krankenhaus?“
„Na, der Hausarzt macht ja nichts.“
„Hmhm“, sagte ich und untersuchte meinen Patienten, der aber echt nichts hatte. Dann schrieb ich zur Sicherheit ein EKG, welches ich bestimmt als Superstandard-EKG an ein Lehrbuch hätte verkaufen können und ein Labor nahmen wir auch ab, aber das war das schönste Labor, das ich jemals gesehen hatte.
Ein Röntgenbild hätte man schon vor einem Monat gemacht, sagte Kevin und da entschuldigte ich mich, schlug vor es noch mal bei einem Orthopäden zu versuchen und schickte ihn wieder heim.
Außerdem hätte ich ihm fast vorgeschlagen doch mal mit Pilates anzufangen…