Lesenswerte Berichte vom 4. Europäischen Datenschutztag:
Bei dieser Veranstaltung passierte etwas, das mir so noch nie passiert ist: die redeten von sich aus von Rasterfahndung. Der Datenschutzbeauftragte der Barmer war als Vertreter der Krankenkassen auf dem Podium und fing da plötzlich an, seinem Bedauern Ausdruck zu verleihen, dass sie die ganzen schönen Daten ja gar nicht nutzen können, weil es so viel Datenschutz gibt bei uns in Deutschland. Im Schlußwort meinte dann der Vorstandsvorsitzende der Charité auch noch, der Forschungsstandort Deutschland für klinische Forschung sei im Hintertreffen und wir brauchen die Rasterfahndung auf den ganzen Daten, wenn wir ihn retten wollen. Das hat mich ziemlich schockiert.
heise online – Skepsis gegenüber Patientenakten von Google und Microsoft
Ellis Huber, Vorstandsmitglied bei der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Selbsthilfe, lobte den skandinavischen Ansatz, personenbezogene Register Krebskranker zu erstellen und diese etwa mit den Belegschaftslisten von Gewerkschaften abzugleichen. Daraus könnten ganz neue Erkenntnisse über die Verbreitung von Tumorkrankheiten gewonnen werden. Eine “Rasterfahndung mit Krebsdaten” zuzulassen sei legitim, da durch Tumore “mehr Menschen sterben als durch Terroristen”.