Der Leiter des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG), Prof. Dr. med. Peter T. Sawicki, muss zum 31. August 2010 seinen Posten räumen. Sein Fünf-Jahres-Vertrag ist nicht verlängert worden. Dies beschlossen die Bundesregierung sowie die Spitzenorganisationen von Krankenkassen, Kliniken und Ärzten im Vorstand des von Sawicki geleiteten unabhängigen Instituts in Berlin. Sawicki selbst hätte Presseberichten zufolge gerne weitergemacht. Sein Nachfolger steht noch nicht fest, sodass zu Anfang September 2010 ein neuer IQWiG-Leiter gesucht werden muss.
Gegen Sawicki waren Vorwürfe wegen der Anschaffung von Dienstwagen sowie falscher Abrechnungen von Auslagen erhoben worden. Sawicki weist diese Beschuldigungen vehement zurück. Aus der Opposition werden Stimmen laut, es handele sich vielmehr um eine politische Entscheidung: Die neue Koalition wolle “einen Pharma-Kritiker mundtot machen”. Sawicki war seit 2004 aufgrund seiner kritischen Bewertung von Arzneimitteln mehrfach bei Pharma-Unternehmen auf großen Widerstand gestoßen.
Das IQWiG ist ein unabhängiges wissenschaftliches Institut, das Nutzen und Schaden medizinischer Maßnahmen für Patienten untersucht. Es informiert laufend darüber, welche Vor- und Nachteile verschiedene Therapien und Diagnoseverfahren haben können.
Website des IQWiG: http://www.iqwig.de/