Chef war einverstanden.
Zwar nicht unbedingt begeistert, aber einverstanden.
Lieber wäre ihm natürlich gewesen, dass ich meinen Resturlaub nicht nehme, wie die anderen auch, aber da es ja für einen guten Zweck ist konnte er eigentlich nicht viel sagen.
„Ja, dann fahren Sie mal!“ sagte er, und hat mir viel Glück gewünscht.
Ich bin dann gleich heim und hab beim Billigflieger angerufen.
Hätte nicht gedacht, dass ich auf die Schnelle noch nen günstigen Flug kriege.
„Ja wissen Sie, wir hatten in den letzten Tagen ziemlich viele Stornierungen!“ sagte die nette Dame an der Warmleine Hotline.
Jetzt geht es also gleich morgen früh los.
Ich bin ja so gespannt!
Habe schon ein paar Sachen eingepackt: Der Chef hat mir nämlich noch eine Kiste mit Medikamenten mitgegeben. Nehmense mal, hat er gesagt, isja fürn guten Zweck, und bevor wir das Zeug wegschmeißen. Jetzt weiß ich gar nicht, wie ich die Sachen alle in meinen Rucksack reinkriege. Mein schönes neues Stethoskop kann ich mir am besten um den Hals hängen, dann wissen die am Flughafen gleich Bescheid und lassen mich durch.
Ach ja, eine Unterkunft muss ich ja auch noch buchen. So’n Mist aber auch, fast alle Hotels sind ja kaputt gegangen. Was mache ich denn da nur?
Also rufe ich mal meinen guten Kumpel Florian an, der war schon öfters in solchen Ländern.
„Mit wem fährste denn?“ fragt der.
„Wie mit wem? Ich fliege allein!“
„Ich meine, mit welcher Organisation?“
„Organisation? Ich fliege morgen einfach hin und schaue mal, wo ich anpacken kann. Ich bin doch Arzt. In den Nachrichten haben sie gesagt, dass da unten dringend Ärzte gesucht werden!“
„Also, wenn Du helfen willst, musst Du Dich einer Hilfsorganisation anschließen. Anders geht das nicht. Sonst lassen die Dich womöglich gar nicht ins Land.“
Ach soo. Na, das hätte man mir aber auch früher sagen können.
Zum Glück hat Florian da gleich ein paar Tipps auf Lager.