Mount Everest – Medizin Thriller (2)

Was für ein schöner sonniger Tag war das heute. Tief verschneit die Wälder und Berge, herrlich. Schade nur, dass ich den ganzen Tag malochen muss. Schließlich bin ich ja mittlerweile ein Funktionsoberarzt in der Notaufnahme. Na ja, etwas mehr Verantwortung als früher habe ich da schon. Trotzdem werde ich nach Feierabend noch eine Trainingsrunde absolvieren.

Schneeschuhe angelegt und mit meinem schweren Rucksack auf dem Rücken einen kleinen Berg hinaufgehetzt. Immerhin 1000 Höhenmeter. Oben angekommen kann ich gerade noch den wunderschönen Sonnenuntergang beobachten. Es wird kälter. Lediglich Minus 7 Grad. Am Everest geht da oftmals noch ein bisschen mehr, und der Wind. Meine Gedanken schweifen ab.

Nächste Woche treffe ich mich mit dem Organisationsteam der Expedition in der Schweiz. Ich bin so gespannt. Über 4810 Höhenmeter bin ich bislang nicht hinausgekommen. In den Alpen gehts halt leider nicht höher. Na ja, 4000 drauflegen muss ich halt schon noch. Ich nehme meinen Rucksack und renne den Berg wieder hinunter. Mittlerweile ist es dunkel geworden. Ich knipse meine Stirnlampe an.

Der weiche Pulverschnee fliegt mir um die Ohren, ich fliege. Irgendwie schießen die Gedanken gerade wild umher. Plötzlich denke ich an Michelle, meine alte Liebe. Warum? Warum musste … nicht jetzt …

Es kommt wie es kommen muss. Ich stolpere und schlage der Länge nach in den hüfthohen Schnee ein. Wie in alten Zeiten. Wisst ihr noch? Als ich immer in die alten Pizzas auf dem Boden getreten bin. Mein Mund ist voller Puder. Hilflos rudere ich mit meinen Armen umher. Ganz schön schwer wieder auf die Füße zu kommen. So etwas darf Dir aber nicht am Everest passieren. Volle Konzentration bitte. Komm schon.

Verschwitzt komme ich wieder im Tal an. Schöne Trainingseinheit. So mag ich das. Ein herrlicher Tag und die Vorfreude auf den Trip treiben mich an.

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Artikel von: Monsterdoc

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