Anmerkungen zum "Koma-Saufen" Jugendlicher

Die Jugend säuft ab. Und findet sich auf dem Boden der Tatsachen in dicht gedrängter Gesellschaft wieder: von Jung bis Alt, getrunken wird immer und überall, in den USA genau so wie in England und Schottland, in Finnland, Schweden und Norwegen ebenso wie in Russland, Dänemark, Österreich und Deutschland, die Liste ließe sich fast beliebig fortsetzen.

Es ist schon ein Kreuz mit den Erwachsenen: da wird immer allgemein beklagt, die Jugend würde sich die Älteren nicht zum Vorbild nehmen, aber tut sie es, ist es auch wieder nicht recht. Die Techniker-Krankenkasse hatte im letzten April die aktuellen Zahlen hochgerechnet und sich erschrocken, weil demnach rund 20.000 Jugendliche jährlich allein in Deutschland wegen Alkoholfolgen im Krankenhaus landen. Der pro-Kopf-Konsum reinen Alkohols liegt bei rund 10 Liter/Jahr, Tendenz leicht sinkend. Die Gmünder Ersatzkasse kommt in ihrem "GEK-Report Krankenhaus 2009" zu sehr ähnlichen Ergebnissen.

Um die Zahlen etwas handhabbarer zu machen: sie bedeuten den Konsum von über 200 Litern Bier oder über 100 Litern Wein oder über 20 Litern Whisky im Jahr.

Wem das gar nicht mal so viel vorkommt – Recht hat er. Denn es gibt in der Bevölkerung auch Menschen, die keinen Alkohol trinken, Babys beispielsweise, Anti-Alkoholiker und viele andere. Deshalb werden die genannten rund 10 Liter reinen Alkohols gar nicht von der Gesamtbevölkerung verkonsumiert, sondern von noch nicht einmal der Hälfte. Man kann die Trinkmengen des Einzelnen also getrost verdoppeln.

Das sind dann doch unsympathisch große Zahlen und so etwas verleitet gerne zum Aktionismus. „Anständige junge Leute haben nach 20 Uhr nichts mehr in der Öffentlichkeit zu suchen, schon gar nicht in Gruppen mit dem einzigen Zweck: Vandalismus und Komabesäufnis.“ schreibt ein User als Online-Kommentar in der Konstanzer Internet- Ausgabe des Südkurier am 16. April 2009.

Auch Politiker und Fachleute reagieren reflexartig: Preise rauf, Steuern rauf, Kontrollen verschärfen, Gesetze verschärfen, höhere Strafen. Als ob wir das nicht alles schon gehabt hätten und zwar mehrfach.
Dann doch mal etwas Neues: Mitte 2009 schlägt Sabine Bätzing, Jahrgang 1975, gelernte Diplom-Verwaltungswirtin im gehobenen nichttechnischen Dienst, mithin hinreichend qualifiziert für die Tätigkeit der damaligen Bundesdrogenbeauftragten, vor, mit Hilfe eines flächendeckenden Schulunterrichtsfaches für gesundes Leben den Alkoholkonsum Jugendlicher einzudämmen. Der Deutsche Städte- und Gemeindebund fordert daraufhin, zunächst den Lehrern den Umgang mit Drogen- und Alkoholmissbrauch bei Schülern beizubringen.

Es gibt den Begriff des "besonnenen Nachdenkens". Er ist momentan nicht so opportun, Reaktionsschnelligkeit wird heute favorisiert. Merkwürdigerweise wird im gleichen Atemzug stetig wachsende Zeitnot moniert.

Manche Probleme sind über Jahre und Jahrzehnte, manche sogar über Jahrhunderte gewachsen. Sie sind ein Standbein der Volkswirtschaften geworden.

Viele haben daran gut und sehr gut verdient, Andere haben dafür viel und sehr viel bezahlt, mitunter mit ihrem Leben.
Der sozial tolerierte und auch geförderte Alkoholkonsum in eigentlich allen modernen Gesellschaften gehört zu diesen Langzeitentwicklungen sicher dazu. Es ist schon eine ulkige Idee, diesen integrierten Kultur- und Wirtschaftsbestandteil hoppla-hopp entsorgen zu wollen.

Ich habe auch keine Lösung, schon gar nicht eine, die auf 10 Zeilen plausibel erklärbar wäre.
Ich habe aber die Vorstellung, es könnte nützlich sein, den Focus ein wenig zu verändern. Bleiben wir deshalb noch einmal kurz bei Wirtschaft und Volkswirtschaft, also bei den heute maßgeblichen Bereichen.
Es gibt fundierte und anerkannte Berechnungen, nach denen der Mensch aus volkswirtschaftlicher Sicht unrentabel ist: Ein Neugeborenes kostet den Staat im Laufe seines Lebens rund 58.000 Euro.

Ich glaube nicht, dass viele Menschen diese Berechnungen kennen. Ich glaube aber, dass viele Menschen ein sehr gutes Gespür dafür haben, dass sie viel zu oft einer simplen Kosten-Nutzen-Rechnung unterworfen werden.
Vielleicht wäre es jetzt eine gute Aktion, statt der Rendite den Menschen wieder in den Mittelpunkt zu stellen.

…Hände hoch…und weg mit den Altersflecken!

Leider sind unsere Hände und insbesondere die Handrücken oftmals deutlich stärker gealtert als das Gesicht. Alter, Arbeit, Sonne… es gibt viele Einflüsse die unser Hände im Laufe unseres Lebens zeichnen:

Knochige Hände, entstanden durch Volumenabbau im Alter – durch Eigenfettunterspritzung ausgleichbar

starke Venenzeichnung: vor allem bei Sportlerinnen entstehen oft massive Handrückenvenen die sehr maskulin wirken – […]

…Hände hoch…und weg mit den Altersflecken! is a post from: P-Lounge – Closure fast und andere High Tech Verfahren

Blitzeis

Vierundzwanzig Stunden können verdammt lang sein.
Insbesondere dann, wenn es sich um einen vierundzwanzigstündigen Wochenend-Dienst handelt und um so mehr, wenn dieser Dienst auch noch unerwartet auf einen zugekommen ist.
Und wenn dann noch plötzlicher Wintereinbruch und Blitzeis dazu kommen, dann ist so eine Dienst-Nacht unbegreiflich lang, und spätestens beim fünften Mal wiederholen sich die Geschichten: Auf […]

Aber er hatte soooo schöne Augen

Bei der Beratung für die Abgabe der ‘Pille danach’ kommt heraus, dass die junge Frau schon 2 Tage vorher eine nehmen musste. Nachfragen wieso bringt … etwas mehr Info als man erwartet.
„Ach wissen sie, wir haben schon ein Kondom benutzt, aber es ist gerissen … und das heute war aus der gleichen Packung und ist […]

03. Januar

Falls Du heute einkaufen gehst, wähle eine Frucht, ein Gemüse, ein Lebensmittel, Getränk oder Gewürz, das Du bisher noch nicht kennst. Probiere es aus! Kannst Du es riechen, schmecken? Mußt Du es erst als ein Gericht zubereiten, oder kannst Du es roh essen? Weckt der Geschnmack oder der Geruch Erinnerungen an einen Urlaub, an Deine Kindheit?

Über den Abkürzungswahn in der Medizin

Ärzte sprechen Latein. Glauben viele Patienten. Stimmt aber nicht. Viele Fachausdrücke entstammen zwar dem Lateinischen, meistens sind es aber völlig krause Kompositionen aus einem (bisweilen) falschen Latein und einem noch häufiger falschen (Alt-)Griechisch. Zunehmend kommt jetzt auch noch Englisch hinzu.
Was aber heutzutage die meiste Verwirrung stiftet, ist der zunehmende Hang zu Abkürzungen. Verwirrung nicht […]

WTF des Tages XII

„Zusätzlich wird dem Muskel über Rami dorsales der Arteriae intercostales posteriores und Arteriae lumbales Blut zugeführt.“
Ja, es war eindeutig zu spät gestern.
Ich hab minutenlang überlegt, was zur Hölle „lumbales Blut“ sein soll, bis der Groschen fiel. Autsch.

Ego-Shooter für Ärzte

Kaum hat das neue Jahr begonnen, schon pendelt sich der Alltag wieder ein. Dr.Geldgier beispielsweise mag keine Budgetierungen. Medizynicus arbeitet noch an seinem Kater. Dies sind aber nur zwei Ärgernisse von vielen im medizinischen Arbeiten. Bleibt da vielen Doktoren möglicherweise nur noch eine Flucht in virtuelle (bessere) Welten?

Medizin-Games gibt es ja eine ganze Menge (siehe […]

Artikel von: Monsterdoc