„Hast Du Schwämme?“ fragt mich die burschikos gekleidete, etwas stämmigere Frau – und ich muss zugeben, ich bin etwas vor den Kopf gestossen. Im Normalfall redet man in der Schweiz Leute die man nicht kennt mit „Sie“ an, nicht mit Du. Das Du ist entweder sehr persönlich oder – wenn ich die Person eben nicht kenne- herablassend bis fast beleidigend.
Jedenfalls lasse ich mir erst mal nichts anmerken und bringe sie zu unseren Badeschwämmen: „Wir haben diese hier. Die hier (zeige) sind natürliche Meeresschwämme und die hier sind die künstlichen“.
Frau: „Oh, ich meine nicht Schwämme zum waschen, ich meine solche für die Periode.“
Pharmama: „Schwämme statt Tampon? Ich habe da mal etwas darüber gelesen, aber ich wusste nicht, dass man die heute noch braucht.“
Frau: „Sowas. Ich dachte ihr hättet die. Jetzt muss ich wohl doch wieder in einen Sexshop. … Aber danke vielmal für die Beratung – streicht mir über den Arm. Du bist ja ganz nett.“
Pharmama: Sprachlos ob soviel Nähe.
Frau: „Na dann bis bald mal! Tschüss!“
…
Hinter mir kichernd die halbe Belegschaft: „Sag mal – hat die gerade versucht dich anzumachen?“
Das war fast eine Karikatur von einer Lesbe (entschuldigt den harten Ausdruck)– also sooo habe ich mir das nicht vorgestellt.
Ich glaub ich brauch jetzt auch einen Schwamm – zum waschen.
Ich habe nichts gegen homosexuelle Leute. Ich hab nur was dagegen plump angemacht zu werden, egal von welchem Geschlecht!