Hausarzt-Bashing ist eine Disziplin, welche Medizynicus immer wieder gerne praktiziert – und das eine oder andere Mal hat er sich dabei schon die Finger verbrannt. Nun ist es einfach eine liebgewordene Tradition, vom gemütlichen, Krankenhaus-Dienstzimmer aus über die dummen Kollegen da draußen im Walde zu lästern: Mehr als merkwürdige Einweisungen sind die eine Seite, immer wieder durchdringende Gerüchte über fragwürdige Behandlungsmetoden die Andere.
Antibiotika bei Bagatellinfekten, unnötige Spritzen, Quaddeln, Vitamin-Infusionen, “Homöopathische Frühjahrs- und Herbstkuren” (was auch immer das ist, vermutlich irgendwas mit Infusionen), Reiki und Kinesiollgie, Eigenblutbehandlung und andere Quacksalbereien bis hin zur legendären Kristallaurahokuspokustherapie – die Liste ist ziemlich lang.
Was ich nun immer schon mal wissen wollte noch nie zu fragen wagte:
- Glauben die Docs, die sowas machen wirklich selber daran?
- Wenn sie nicht daran glauben, verdient man wenigstens ordentlich daran? Soweit ich weiss, wird der Großteil dieser Sachen nicht als Igel sondern als normale Kassenleistung gemacht
- Wenn man weder daran glaubt noch daran verdient, was gibt es sonst für Gründe?
- Sind es wirklich die Patienten, die so penetrant darauf bestehen, dass man ihnen den Wunsch nicht abschlagen darf?
- Was würde man riskieren, wenn man doch auf sein Gewissen hört und einfach mal klar und deutlich “NEIN!” sagt?