Kaum ein Gefühl ist stärker als unbändige Wut – nicht wenige Menschen leiden an chronischer Wut. Sie sind mehr oder weniger ständig wütend. Chronische Wut kommt häufig bei psychischen Störungen vor – beispielsweise bei Persönlichkeitsstörungen. Aber auch für psychisch gesunde Menschen ist sie immer wieder eine Herausforderung. (Text: © Dunja Voos, Bild: © Rainer Sturm, Pixelio)
Die Ursachen der Wut
Wer erwachsen ist, aber immer wieder feststellt, wie ein Kind behandelt zu werden, wird wütend. Wer Ziele erreichen will und ständig daran gehindert wird, ebenso. Chronische Wut entsteht oft schon in der Kindheit. Kinder, die ständig unterdrückt werden, deren Gefühle nicht ernst genommen werden und die sich ungerecht behandelt fühlen, sind zu Recht wütend. Doch als Kind kann man sich nur schwer wehren, weil man abhängig von der Liebe der Erwachsenen ist. Oft entwickeln diese Kinder ein “falsches Selbst” und wissen später nicht mehr, was sie selbst eigentlich wollen und was ihnen entspricht. Dadurch sind sie wütend, ohne zu wissen, warum eigentlich. Sie spüren nur: Andere erhalten mehr von allem. Mehr Liebe, mehr Zufriedenheit, mehr Geld. Da mischen sich dann Neid und Wut. Oftmals hilft eine Psychotherapie, aus anhaltender Wut herauszufinden.
Link:
Fred Rogers (1928–2003), Erfinder der amerikanischen Kinderserie “Mr. Rogers’ Neighborhood”, hat ein wunderbares Lied zum Umgang mit der (akuten) Wut geschrieben:
Link zum Song: pbskids.org