Drei skeptische Fragezeichen

Dan Brown? Stephenie Meyer? Nein, bei den „Bestsellern des Jahres“ der Illustrierten Stern belegen niemand anderes als „Die drei ???“ (lies: Die drei Fragezeichen) insgesamt sieben der 15 aufgeführten Ränge. Jedenfalls in der Rubrik „Hörbücher“.

Darunter ist auch „Die drei ??? und der tote Mönch“, ein relativ neuer Band, der in der Tradition der alten Klassiker wie „Das Gespensterschloss“, „Die flüsternde Mumie“ oder „Der sprechende Totenkopf“ steht.

Geschrieben hat „Die drei ??? und der tote Mönch“ – nein, nicht Alfred Hitchcock. Der berühmte Filmregisseur hatte mit den Detektivgeschichten nie etwas zu tun. Der US-Autor Robert Arthur erwarb in den frühen 1960er Jahren lediglich die Lizenz, Hitchcocks Namen verwenden zu dürfen, um seiner Jugendbuchserie mehr Aufmerksamkeit zu sichern.

Zurück zum toten Mönch: 1991 wurde die Serie in den USA eingestellt. In Deutschland erscheinen seitdem bei Kosmos weitere Bücher, die auf Arthurs Konzept basieren, aber von hiesigen Autoren geschrieben werden. Darunter André Marx, der in Berlin-Kreuzberg lebt und mal Germanistik studierte, das Studium aber nach wenigen Semestern abbrach, weil

es mich a) nicht die Bohne interessierte und b) mir glücklicherweise Die drei ??? in die Quere kamen.“

Außer dem „Toten Mönch“ hat Marx auch „Die drei ??? … und der Poltergeist“, „Geheimsache Ufo“ und „Das Haus des Schreckens“ verfasst. Gegen den allgemeinen Medientrend (der sogar ehedem seriöse Blätter wie etwa P.M. erfasst hat), dass das übersinnliche „Mysterium“ in jedem Fall bewahrt werden muss, lösen die drei jugendlichen Ermittler tatsächlich jeden Fall – auch solche, die scheinbar das Paranormale streifen. Am Ende stellt sich alles als Trick oder auch als Fehlinterpretation heraus – genauso wie bei den Untersuchungen der freundlichen Skeptikern von der GWUP.

Warum ist das so? Marx sagte uns dazu im Skeptiker-Interview:

Wer „Die drei ???“-Bücher schätzt und liest, weiß ja, worauf er sich einlässt. Die Fans der Reihe haben schon ein Interesse am Übernatürlichen, würde ich sagen. Aber sie mögen eben auch das streng Rationale, das „Skeptische“, wie Sie es nennen.”

Geister, Ufos, Tonbandstimmen – das sind populäre Spielarten des „Übersinnlichen“. Wo findet der Autor die Anregungen speziell für seine Mystery-Episoden?

Eigentlich findet man die immer überall. Es geistern ja ständig irgendwelche Themen durch die Medien. Wenn man ein offenes Auge und Ohr dafür hat, begegnet einem früher oder später ein interessanter Stoff für ein neues Buch. Ich gehe jedenfalls nicht ins Internet mit dem Vorhaben, mir jetzt mein neues Mystery-Thema herauszusuchen. So etwas entwickelt sich erstens von selbst und zweitens ganz langsam.

Von der ersten Idee bis zum ersten geschriebenen Satz vergehen häufig viele Jahre. Erst wenn ich wirklich mit dem Schreiben beginne, recherchiere ich auch. Zu diesem Zeitpunkt ist mir dann auch ziemlich klar, was ich wissen will. Gut möglich, dass ich dabei auch auf der GWUP-Webseite lande.”

Nicht nur deswegen: Herzlichen Glückwunsch zum Jubiläumsband 150, der dieser Tage erscheint! Titel: „Die drei ??? … Geisterbucht“.

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