Vor Urzeiten waren Frisöre auch Zahnärzte. Viele Menschen haben nicht nur Angst vor dem Zahnarzt, sondern auch vor dem Friseur. Das betrifft vor allem die Menschen, die als Kind Gewalt und Missbrauch erfahren haben. Nicht selten müssen sie dann erst mühselig lernen, sich selbst gut zu behandeln. Dazu gehört eben auch der Frisörbesuch. Wenn Sie das erste Mal nach langen Zeiten zum Friseur gehen, suchen Sie sich einen “liebevollen Laden” aus. Es gibt Friseurinnen, die sehr feinfühlig sind und erkennen, wie schwer es für den Kunden ist, den Friseur aufzusuchen. (Text: © Dunja Voos, Bild: © Günter Havlena, Pixelio)Die regelmäßigen Besuche können zu einem “neuen Ego” verhelfen. Damit meine ich nicht unbedingt die neue Frisur oder die neue Haarfarbe. Viel wertvoller sind die Tipps, die Friseure geben. Sie zeigen, wie man mit sich selbst pfleglich umgehen kann. Das tägliche sanfte Haarebürsten kann dann zum Symbol dafür werden, dass man sich selbst mehr wert sein will.
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Ronald Henss:
Zur psychosozialen Bedeutung des Haarausfalls