Gedanken zum Mittwoch

Noch ein paar Stündchen, dann muss ich los. Immerhin dürften die Chancen gut stehen, dass ich nur in der Übergabestunde mit meiner Lieblingsschwester zusammen da bin.
Wie auch immer, ich werd diesen Mist jetzt einfach so gut es geht ignorieren und, sollte es zu schlimm werden, meinen Praktikumsverantwortlichen (der echt nett ist!) um Vermittlung bitten. Auch wenn ich nur noch drei Tage (heute mitgezählt) da bin, ist es nicht der Sinn der Sache mich dumm anmachen zu lassen.

Ich will ja auch in der Ambulanz noch was lernen, und außerdem hab ich einfach ein Recht auf ein angenehmes Arbeitsklima. *find*
Es reicht doch schon, dass manche Patienten einfach nur krass drauf sind und ein Anspruchsdenken an den Tag legen, dass man glauben kann die checken gerade im Fünf-Sterne-Hotel ein, anstatt sich auf die Untersuchungsliege zu legen.

Vielleicht kann ich mich ja heute mal wieder kurz in den OP-Bereich davonstehlen (das ist mir bereits einmal für ein paar Minuten gelungen, als ich für ne BGA auf Intensiv musste *kicher*).

Jedenfalls werd ich die unangenehme Situation jetzt einfach als Chance nutzen, zu lernen, mit unfreundlichen Menschen zusammenzuarbeiten, ohne mir davon meine Laune runterziehen zu lassen oder irgendwas, was die Tante meint mir vorwerfen zu müssen, persönlich zu nehmen.
Nicht, dass ich arrogant oder selbstüberschätzend rüberkomme: Klar gibts noch vieles, was ich nicht oder nicht so gut kann, und da freu ich mich auch immer sehr, wenn ich es erklärt bekomme oder (freundlich!) korrigiert werde. Für konstruktive Kritik bin ich immer offen! Nur so kann ich mich ja weiterentwickeln und besser werden.

Aber wenn mir etwas vollkommen Richtiges als falsch vorgeworfen wird, fühl ich mich nicht für vollgenommen. Wobei, eigentlich könnte ich das auch als Lob werten, denn dann hat sie wohl sonst nichts gefunden, worin sie mich korrigieren könnte. *g*

Vielen Dank für eure ganzen lieben aufmunternden Worte unter meinem letzten Artikel, ihr habt mich damit echt wieder aufgebaut und mir dabei geholfen, meine Taktik für die letzten paar Tage zurechtzulegen.

Vielleicht erscheint mir die Situation auch nur deswegen besonders übel, weil die letzten zwei Monate in der Anästhesie so traumhaft waren und ich mit allen so wunderbar ausgekommen bin. Der Kontrast ist einfach zu krass. *g*
Oder, um es positiv zu formulieren: Jetzt weiß ich erst so richtig, was für ein Glück ich mit den ganzen tollen Kollegen hatte. : )
Und ein weiterer positiver Gedanke: Dadurch, dass ich mein Anästhesiepraktikum um eine Woche verlängert habe, und meine bezahlten sieben Wochen damit ausschließlich “da oben” war, bezahle ich strenggenommen wenigstens nichts für die Woche in der Ambulanz. Das würde mich ja noch richtig ärgern! *g*
(Und es geht positiv weiter: Mein “alter” Praktikumsverantwortlicher hat mich beiseite genommen und mir mitgeteilt, dass sowohl er als auch der anästhesiologische Chefarzt nichts dagegen hätten, wenn ich ab und zu mal Lust hätte, nen Tag zum Intubieren und Zugänge legen vorbeizukommen. Ich solle dann nur nen Tag vorher per Mail bescheidsagen, und bezahlen müsste ich dafür natürlich auch nicht. Cool! Das Angebot werd ich sicher gerne annehmen und freu mich schon drauf.)

Übrigens: Gestern kam die Einladung meiner Schule zum zweiten Unterrichtsblock. : )
Ich freu mich schon total, die ganzen Leute wiederzusehen (von den beiden Rettungsrambos mal abgesehen) und bin gespannt, wie der zweite, praxisorientierte Block so sein wird. Ist ja schon nächste Woche.

Unfassbar, dass das erste Jahr meiner Ausbildung fast rum ist. Es kommt mir vor, als hätte ich den Ausbildungvertrag erst gestern unterschrieben…

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