In der Realität gefangen

Wow! Ich hab ein wirklich schlechtes Gewissen! Mein letzter Eintrag ist vom 15. Februar und trotzdem kommen täglich ganz schön viele Menschen her und schauen nach ob es etwas Neues von mir zu berichten gibt. Um es mit den Worten der Krabbe Jaques aus Findet Nemo zu sagen: “Iesch schäme miesch!”

Im Gegensatz zum letzten Artikel kann ich deutliche Entwarnung geben: Mir geht es gut :-) Danke der vielen Nachfragen, Danke für die vielen Kommentare und Aufmunterungen und vor allem vielen Dank dafür, dass ich nicht die Einzige bin, die sich schon mal mit Grübeleien über den Sinn ihres Lebens total ins Chaos gestürzt hat ;-)

Nun ist bei mir der Alltag eingekehrt und es fühlt sich alles andere als gewöhnlich und langweilig an, zum Altbekannten zurückzukehren. Ich gehe jeden Tag gern zur Arbeit, ich genieße es endlich wieder etwas Sinnvolles zu machen, in der Hinsicht, als dass sich am Ende des Tages effektiv nachvollziehen läßt, was ich geleistet habe. Das hat mir im Studium sehr gefehlt. Ich genieße kleine Erfolge, verbuche Misserfolge unter “wieder was gelernt” bzw. “wieder was ins Hirn zurückholen können” und habe einfach Spaß mit dem was ich nun (fast) jeden Tag mache.

Zur Zeit ist es recht entspannt und wie Alex es so schön zusammengefasst hat: wir haben einen sehr guten Schlüssel momentan. Das heißt im Klartext, dass ich in der letzten Woche max. 4 Kinder pro Tag zu versorgen hatte und so auch mal den Luxus genießen konnte, wirklich alles erledigen zu können. Denkt nun nicht, ich habe mich gelangweilt! Es ist trotz allem gut zu tun, denn anders als in vielen Bereichen der Klinik, haben wir auf unserer Station schon viele Arztaufgaben übernommen und sind so auch ausserhalb der reinen Pflege gut beschäftigt. Auch wenn sich viele der alteingesessenen Schwestern darüber wohl immer beschweren werden, empfinde ich es als Privileg, dass unser Arbeitsbereich, aber auch die Verantwortung damit enorm gewachsen ist. Natürlich steigt damit auch der Druck, denn Fehler können so schon mal sehr verherend sein. Aber noch mehr steigt das Zufriedenheitsgefühl für einen selbst, wenn man den Tag nicht mit sich wiederholenden, eintönigen Aufgaben verbracht hat. Wie ist das bei euch da draußen, die Pflegenden die gerade unter den Lesenden herumschwirren? Empfindet ihr es als angenehm oder lästig wenn der Aufgabenbereich umgeschichtet wird?

Heute brauche ich mir aber mal keine Gedanken um die Arbeit machen, heute ist mein freier Samstag und noch dazu der Termin, für mein Essen aus dem “Perfekten Dinner”. Wer es noch nicht ganz mitverfolgt hat, kann hier ja mal nachlesen (Kameras sind ausser handelsüblichen privaten Digicams keine dabei *g*) Gestern habe ich schon die halbe Wohnung geputzt (das war aber generell mal wieder dringend nötig) und mein Zimmer “umgebaut” um es für vier Personen zum Essen respektabel herzurichten. Der Tisch ist schon fast vollständig gedeckt und die feinen Accessoires zum Punkte sammeln schon eingebaut ;-) Schade das ich euch keine kleine Vorschau gewähren kann, denn auch wenn ich ziemlich sicher bin, dass meine drei Mädels heute hier nicht mehr vorbeischauen, will ich doch lieber nichts riskieren! Morgen bekommt ihr dann dafür den vollen Einblick, mit Fotos der Gänge (oh, bitte, lasst mich das Fotografieren nicht vergessen!!!).

Nun schäle ich mich mal aus dem Bett um ganz frisch die Zutaten zu ergattern und dann schon mal mit den Vorbereitungen anzufangen! Ich wünsche euch ein entspanntes und hoffentlich arbeitsfreies Wochenende und stürze mich nun mal ins Getümmel!

Liebe Grüße, emergencygirl

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