Es ist wieder so weit: Karneval steht vor der Tür – und vielen Eltern graut es schon jetzt vor den tollen Tagen. Immer mehr Jugendliche nehmen das Traditionsfest zum Anlass, sich bis zur Bewusstlosigkeit zu betrinken. So manche Eltern planen mit ihrem Spross regelrechte Fluchturlaube, um ihre Kinder dem möglichen Alkoholexzess zu entziehen. Eine einfache Lösung, aber sicher nicht die richtige. Es war schon immer so: Karneval und Alkohol sind so eng miteinander verbunden, wie die Eier mit Ostern. Das beliebte Fest bringt Farbe in den Alltag, lässt Sorgen vergessen und gibt jedem spielerisch die Möglichkeit jegliche Seiten seiner Persönlichkeit nach außen zu kehren. Und zugegeben: Ohne Alkohol würde dem Karneval ein Stück seiner Leichtigkeit verloren gehen.
Doch jedes Jahr füllen mehr Jugendliche im Vollrausch die Notaufnahmen der Krankenhäuser. Zudem nehmen Alkoholexzesse bei Jugendlichen nicht nur zur Fünften Jahreszeit stetig zu. Bei vielen Eltern machen sich Sorgen und Hilflosigkeit breit. Die Flucht vor Karneval oder ein schlichtes Alkoholverbot sind da sicher keine hilfreichen Tipps. Was also tun?
Auch wenn Sie es bei Ihrem pubertierendem Spross nicht für möglich halten: Sie sind das Vorbild! Und dazu gehört ein maßvoller Umgang mit Alkohol – das zählt natürlich für das ganze Jahr. Wenn Ihr Kind ausgehen möchte, setzten Sie klare Regeln. Machen Sie eine Uhrzeit aus, zu der Ihr Kind zu Hause sein soll. Nerven Sie nicht mit Kontrollanrufen! Für Jugendliche die in Gruppen unterwegs sind ist das peinlich und wird eher bewirken, dass Ihr Kind versucht sich der Kontrolle zu entziehen. Besser dagegen ist einen Zeitpunkt zu verabreden, zu dem sich Ihr Kind bei Ihnen meldet. Sprechen Sie mit ihm. Machen Sie ihm klar, dass es sich nicht von einer Gruppe unter Druck setzen lassen muss. Sorgen Sie dafür, dass Ihr Kind sicher nach Hause kommt. Geben Sie ihm Taxigeld oder holen Sie es ab. Es nutzt wenig, wenn Sohn oder Tochter nüchtern ist aber der betrunkene Freund am Steuer sitzt. Ist Ihr Kind in der Regel zuverlässig, dann vertrauen Sie Ihm. Übertriebenes Misstrauen macht die meisten Jugendlichen bockig. Zudem ist der Grund für exzessive Saufgelage meist komplexer und beschränkt sich nicht auf die Karnevalstage. Trinkt Ihr Sohn oder Ihre Tochter regelmäßig Alkohol oder nimmt Drogen, suchen Sie sich Hilfe und lassen Sie sich beraten.
Nützliche Tipps und Hilfen zum Umgang mit Jugendlichen und Alkohol sowie zur Suchtprävention, erhalten Sie zum Beispiel über das Jugendamt oder Online unter:
http://www.stadt-koeln.de/2/kind-jugend/karneval-und-alkohol/