Man möchte brechen.

Oder weglaufen. Das wär ich heute tatsächlich ein paar Mal gerne. Auf dem Weg vom Labor einfach rechts abbiegen und zurück in die Anästhesie… Hab ich leider nicht getan.

Stattdessen hab ich mich den ganzen Tag abwechselnd gelangweilt und zu Tode geärgert. -.-
Die meisten Mitarbeiter in der Ambulanz scheinen ja ganz nett zu sein, aber um mit ihnen rumzualbern kenn ich sie nicht gut genug (da vermiss ich doch die vielen lustigen Momente der letzten Monate doppelt so stark!), und die eine sehr unfreundliche Person reißt echt alles rum. Ich war lang nicht mehr (ich möchte fast sagen: noch nie) so sehr von einer einzigen Person angepisst wie jetzt. Noch nicht einmal in meinem “alten” Krankenhaus von Schwester Schraube, und die war ja schon der Horror.

Ob das wohl die Stutenbissigkeit ist, vor der eine der jungen Anästhesistinnen mich vor kurzem noch gewarnt hat? Jedenfalls ist diese Schwester nur zu weiblichen Personen so verdammt unfreundlich, zu den Jungs ist sie übertrieben freundlich. Gnaa. Hey, immerhin scheint es dann nicht explizit an mir zu liegen. *kicher*

Nein, ich bin wirklich genervt, ich hab keinen Bock mehr und war heute schon ein paar Mal kurz davor, meine Tasche zu schnappen und zu gehen. Ernsthaft.
Ich mag es nicht, behandelt zu werden als sei ich geistig minderbemittelt.

Ja, ich bin nur die Praktikantin, und ja, ich bin erst den zweiten Tag in der Ambulanz und hab noch nicht so richtig nen Überblick über alles gewonnen. Trotzdem bin ich nicht blöd.
Ich kann verdammt gut Zugänge legen, Blutabnehmen ist auch kein Problem (auch wenn eine gewisse Person vielleicht den Eindruck hat, nur weil ich gefragt habe welcher Sticker auf welches Röhrchen kommt – woher soll ich das denn auch wissen, verdammt!?), 12-Kanal-EKGs schreiben kann ich im Schlaf und wie man Blutdruck misst, muss mir auch nicht mehr erklärt werden (sie hat mich da tatsächlich vorm Patienten und seinen Angehörigen in einem unmöglichen Tonfall korrigiert, obwohl ich das nun wirklich schon seit fast zehn Jahren kann und da bis jetzt noch nie jemand was zu meckern hatte…).

Nein, bitte: Es gibt keinen Grund, mich zu behandeln wie einen durchgedrehten Ersthelfer, der mit rostigem Taschenmesser und Kugelschreiber eine Koniotomie durchführen will. *g*
Ich weiß was ich kann und das tu ich dann auch, und wenn ich was nicht kann oder mir nicht sicher bin, dann frag ich nach.

Aber auch das ist falsch. Wie bereits erwähnt, ich bin erst den zweiten Tag da. Wenn ich frage, wo ich etwas finde, ist ein patziges “Da, wo es immer liegt!” vielleicht nicht die hilfreichste aller möglichen Antworten. Und wenn ich sicherheitshalber nochmal nachfrage, ob ich beim Patienten XY schonmal Blut abnehmen soll, wäre es vielleicht freundlicher, einfach nur “Ja, bitte! zu antworten als genervt die Augen zu verdrehen und “Dafür hab ich Dir doch gesagt, dass Du mitgehen sollst” zu motzen.

Auch das klärende Gespräch, das ich am späten Nachmittag mit ihr gesucht habe, hat nicht viel gebracht – außer dass ich hinterher noch genervter war und ihr am liebsten Desinfektionsmittel in die Augen gesprüht hätte… Nicht falsch verstehen, ich bin wirklich ein friedliebender Mensch und ich versuche auch soweit es geht, mit allen Kollegen gut klarzukommen. Aber mit dieser einen Person geht es leider echt nicht, und das Problem liegt nicht auf meiner Seite.

Meine Konsequenz wird sein, dass ich ihr in den nächsten drei Tagen so gut es geht aus dem Weg gehen werde und mich schon auf das Ende meines Praktikums freue. Ich zähle quasi schon die Stunden. Schade.

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *