lügen im internet

aus der reihe “aussagen, die im internet verbreitet werden und alle leute glauben sie, nur weil alles bildschirm gedruckte heutzutage als wahrheit gilt”:
“Ich halte die Tetanus-Impfung (von den anderen rede ich erst gar nicht) für eine Farce, sie kann nicht schützen oder nützen, da Tetanus eine Heilreaktion des Organismus auf Verwundungen ist. Nur bei Wunden/Verletzungen/Traumata, […]

Ohne chemische Stoffe …

Das ist eine etwas ältere Begebenheit.
Die Situation: ich, frisch vom Studium, endlich Apothekerin, einer meiner ersten Tage in der Apotheke. Da steht eine Kundin am Regal mit den Vitaminen. Ich gehe hin und frage: „Kann ich ihnen helfen?“
Kundin: „Ich bin nicht sicher. Ich hätte gerne Vitamin C … aber ich möchte eines ohne dieses „Ascorbinsäure-Zeug“ […]

Alkohol, Glatteis und maximal drei Synapsen (oder: das übliche Blabla, Teil 3)

Sehr geehrter Herr Dr. Hausarzt,
hiermit berichten wir über den Patienten Hein Schnapsbichler, der sich irgendwann am letzten Wochenende in unserer stationären Behandlung befand.
Diagnose: zeh-zwo-Intoxikation, multiple Prellungen und diverse Blessuren und Morbus Bahlsen
Epikrise: Der Patient wurde gegen dreiundzwanzig Uhr nach einem Sturz bei Bad Dingenskirchener Glatteis stationär aufgenommen. Das heißt, wir hatten vor, ihn stationär aufzunehmen. […]

23. Februar – Wellness fürs Gehirn

Verwöhne heute einmal Dein Gehirn mit einem extra Wellness – Paket! Vielleicht fängst Du damit an, daß Du deinem Gehirn einmal 15 Minuten lang erlaubst – gar nichts zu denken. Es darf sich einfach entspannen, die Gedanken, Sätze, Bilder, Eindrücke haben, die es gerade hat, ganz absichtslos.   Als nächstes könntest Du Deinem Gehirn ein […]

Doping der Akademiker

Doping im Sport ist ja nichts Neues. Und Drogen auch nicht – zumindest bei den typischen Drogenabhängigen. Klischehafte Vorstellungen denken da noch an “Wir Kinder vom Bahnhof Zoo”…
Es hat sich irgendwie ein “Wandel” vollzogen. Und ich meine nicht die legalisierten Drogen Alkohol und Nikotin. Gerade das Thema Alkoholsucht ist traurig genug.
Während zahlreiche Menschen versuchen Ihrer […]

Praxisgebühr 5 Euro

Das hättet ihr wohl gerne. Doch leider ist dies (noch) nicht Realität. Ich plädiere zur weiteren Zermürbung der Arztpraxen sowieso eher einen ungeraden Betrag, beispielsweise 4,29 Euro oder 9,17 Euro. Das wäre es dann gewesen. Ein Arbeiten dürfte mit solchen Gebühren wohl komplett unmöglich sein. Doch ich schweife ab. Wie langweilig gestaltet sich doch der […]

Artikel von: Monsterdoc

frau neuner holt gold

telefon auf kinderdoks handy kurz vor 23.oo uhr (übrigens fünf minuten, nachdem magdalena neuner über den zielstrich fuhr – honi soit qui mal y pense)
ich: “kinderdok, hallo.”
vater: “ja, ich ruf an, weil ich das fieber bei meinem sohn nicht runter bekomme.”
ich: “hallo. wie ist denn bitte ihr name?”
vater: “meyer-schulze-müller. der hat die ganze zeit fieber.”
ich: […]

Chatroulette, oder: Warum die Lust am Zufall nur durch vermeintliche Kontrolle funktioniert

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Zugegeben – die folgenden Verbindungen und Übergänge sind vielleicht ein bisschen weit hergeholt…aber ich erlaube sie mir/ genau deswegen erlaube ich sie mir/, an dieser Stelle /trotzdem/ – ermutigt durch die aktuelle Lektüre des Romans Völker dieser Welt, relaxt! in dem es unter anderem um die merkwürdige und beachtliche menschliche Fähigkeit des Assoziierens – also des vom Hölzchen-aufs-Stöckchen-Kommes des Bewusstseins – geht. Zum anderen deshalb, weil ich gerade /zufällig/ mit dem Thema Aleatorik und écriture automatique (wir erinnern uns- das Prinzip des Zufalls in der Kunst…#Mallarmé #Surrealismus #Dadaismus …ismus) in Berührung gekommen bin – und zwar in einem sehr inspirierendem Gespräch mit unserem Chefentwickler Jens (O Hai), der sich mit der Thematik vor einiger Zeit unter anderem in seinem Vortrag Ghost in the machine auf der Roboexotica auseinandergesetzt hat.

Zufall als Gestaltungs-und Unterhaltungs-Prinzip – das ist also nicht neu und wird bestenfalls immer wieder in neuen Gewändern aufgeführt… In neuer-alter Robe präsentiert es sich nun im Netz unter dem Namen chatroulette.com. (Folgt man der Behauptung, dass chatroulette eine "Rückkehr in die Anfangszeiten des Internets ist, als Chats noch anonyme Abenteuer in einer sich gerade erst elektronisch vernetzenden Welt bedeuteten, ist es eher alt.)
Wie der Name schon sagt, handelt es sich hierbei um ein Videochatsystem, das per Zufallsgenerator zwei Chatpartner miteinander verbindet. Spätestens seit gestern ein Interview mit dem 17jährigen Erfinder Andrej Ternowskij auf spiegel-online erschienen ist- muss ich das wohl niemandem mehr erklären.

Trotz vielfältiger Warnungen besorgter KollegInnen habe ich es zu Recherchezwecken (…) jetzt auch mal ausprobiert. Irgendwie will man ja dann doch wissen, worüber man da schreibt und redet – zumal chatroulette – wie die Online-Sprechstunde auch – auf der Flash/Flex-Technologie basiert (darüber hinaus hielten wir randomisierte Arztwahl á la doc-roulette-allerdings nicht für sinnvoll!). Gruselig fand ich, dass ich innerhalb von 5 Minuten und 25 mal "nexten" zufällig… hauptsächlich Männer Anfang 30 (5 davon sehr! leicht bekleidet, 2 davon in Uniform, die anderen hatten meist ein Unterhemd an) zugeschaltet bekam. Zugegeben – der "Next"-Button gab mir bei all dem Schrecken ein gewisses Gefühl von Kontrolle und Sicherheit. Andernfalls hätte ich die randomisierte Freakshow wohl keine 5 Minuten durchgehalten.

Hätte ich mir diesen Film von Casey Neistat vorher angesehen, hätte ich gewusst, was mich erwartet:

chat roulette from Casey Neistat on Vimeo.

Um den Kreis zu schließen: Zum Teil lässt sich die Faszination am Zufallschat sicherlich mit der merkwürdigen Mischung aus Zufall und Kontrolle, Ungewissheit (was kommt) und Gewissheit (wenns mir nicht gefällt, klicke ich weiter) erklären. Das heißt: der Zufall waltet – der Nutzer schaltet – einfach, anonymisiert und so oft, so lange und so leicht bekleidet, wie er will… . Keinesfalls erklärt das aber den Hype und schon gar nicht die Sucht, die mache Nutzer befällt… .

Um zum Schluss noch einmal auf die Verbindung von Zufall und Literatur zu kommen – so entwarf ein Professor für Popkultur von der Syracuse University, Robert Thompson, das folgende Szenario: „Da trifft jemand eine Person, und beide scheinen füreinander bestimmt. Wenn da einer aus Versehen auf ´Next´ klickt, werden sie sich niemals wiederfinden. Das ist der Stoff für eine großartige Kurzgeschichte." (focus.de)

Quellen:

www.spiegel.de 17-jähriger Chatroulette-Erfinder: "Mama, Papa, ich expandiere"

Casey Neistat: chat roulette

www.focus.de Chatroulette Video-Chat mit Zufallsgenerator

Frage des Tages

Auch ich lerne nie aus und manchmal muss ich Kundenfragen erst nachgehen, bevor ich sie mit Sicherheit beantworten kann. Ich werde in Zukunft ein paar von diesen bringen.
hier ist die von heute:
“Wenn man die Pille danach (mehrmals) nimmt – hat das dann einen Einfluss später auf die Wahrscheinlichkeit, dass man schwanger wird?”
V.a. ob es dann […]