Nein, ich bin doch kein Weichei!
Ich stelle mich der Herausforderung, komme was da wolle, notfalls werde ich meinen Frust mit Glühwein und Bier beim Aprés Ski hinunterspülen.
“Ich bin dabei!”
“Prima.”
Sarah scheint sich wirklich zu freuen. Das ist ein gutes Zeichen.
“Allerdings habe ich keinerlei Skiausrüstung…”
“Macht doch nichts. Ski und Skischuhe kann man leihen. Das einzige, was Du brauchst, ist ein Skianzug…”
“Äh… Kostenpunkt…?”
“Gibt’s momentan gerade beim Discounter im Angebot!”
Donnerwetter, die Frau weiß wohl alles!
“Und sonst?”
“Warme Socken? Handschuhe? Alles Andere kannst du auch vor Ort besorgen!”
“Wann geht’s los?”
“Samstag Morgen. Andreas wollte mich um sechs Uhr abholen. Tobias und seine Bekannte werden mit dem Zug anreisen, die holen wir dann abends am Bahnhof ab.”
Hmm. Hmmm. Klingt alles sehr spannend.
Also dackele ich nach Feierabend dann gleich mal beim Discounter vorbei und erwerbe für neunundfünfzig Euro neunundneunzig einen Herren-Skianzug in Größe… ähem, also in passender Größe. Schickes No-Name-Label und megaschickes Design in den schrecklichsten Farben die man sich denken kann.
Und dann gehe ich heim, packe meinen Koffer und stelle den Wecker auf fünf Uhr früh.
Pünkltlich um fünf vor sechs klingele ich am Samstagmorgen bei Sarah.
Die sitzt gutgelaunt am Frühstückstisch und ihr gegenüber sitzt ein männliches Wesen, welches mir schon rein grundsätzlich aus Prinzip unsympathisch ist.
“Hallo, ich bin Andreas!” sagt er mit einem Zahnpastalächeln im Gesicht und streckt mir seine Pranke entgegen.
Irgendwie habe ich ein komisches Gefühl. Könnte es sein, dass dieser Kerl sich schon seit gestern Abend in dieser Wohnung aufhält? Was ist seither passiert? Was wird diese Woche noch alles passieren?
“Setz Dich!” sagt Sarah, “magste noch nen Kaffee, bevor es losgeht?”