Je stärker ein Mensch zupacken kann, desto länger lebt er. Das zumindest vermutet Dr. Carolina H. Y. Ling der Universität Leiden. Per Dynamometer lässt sich feststellen, wie stark der Händedruck ist und 555 Bewohner aus Leiden im Alter von 85 Jahren wurden in einer von ihr durchgeführten Studie getestet.
Die Ergebnisse sprachen für die Vermutung der Ärztin. Menschen mit schwachem Händedruck litten viel häufiger unter Herzkrankheiten, Depressionen und schlechteren Erinnerungsleistungen, als solche, die einen stärkeren vorweisen konnten.
Nach vier Jahren wurde die Hälfte der Patienten erneut getestet und durchschnittlich hatte die Handkraft um 1,5 kg pro Jahr abgenommen. Je schneller dieser Prozess von statten ging, umso größer war die Sterblichkeit.
Als möglicher ausschlaggebender Faktor für diese interessante Entdeckung wird die Muskelkraft allgemein genannt. Umso vitaler ein Patient ist, umso länger wird ihm das Leben prophezeit. Nichts, was einem nicht einleuchten könnte. Doch muss man dafür die Kraft des eigenen Händedrucks messen?
Der Test, so Ling, könne als Präventivuntersuchung hilfreich sein, um frühzeitig zu erkennen, welche Patienten Maßnahmen ergreifen sollten, ihre Muskelkraft zu erhalten. Durchaus sinnvoll, wenn man bedenkt, dass Deutschland immer älter wird. Also bleibt es abzuwarten, ob der Dynamometer in den Praxen Einzug hält.