Warum ich Apothekerin wurde

Wer -wie ich- im Studium etwas herumfragt, wird bald merken, dass viele der angehenden Apotheker einen Bezug zum Beruf haben, im Sinne von: jemand von der Familie arbeitet schon dort oder in einem verwandten Beruf.

So war es auch bei mir. Meine Mutter ist Drogistin und arbeitete lange in der Reformabteilung einer Apotheke. Als ich anfing mir ernsthaft zu überlegen, was ich werden wollte, ging ich zur Berufsberatung und fragte natürlich auch ein bisschen herum.

Interessant fand ich Grafiker und dann Apotheker. Für Grafiker müsste ich aber nicht die Matura haben – und da war ich ja schon auf dem besten Weg dazu. Ausserdem hiess es in der Jobbeschreibung etwas in Richtung von: man müsse auch Werbung machen können für Dinge von denen man nicht überzeugt ist.

Da gefiel mir Apotheker doch besser – ausser dem hatte ich die Idee, dass das wohl auch etwas besser bezahlt wäre. Interesse an Naturwissenschaften hatte ich auch immer – eine der Voraussetzungen für das Studium. Der Schnuppertag in der Apotheke gefiel mir sehr – erstmal hatte ich Einblick, dass es um mehr ging als nur Medikamente herauszugeben. Ich konnte selbst eine Handsalbe herstellen, erfuhr etwas von den verschiedenen Anwendungsformen und sah wie die Kunden beraten wurden bei Gesundheitsproblemen.

Also studierte ich Pharmazie, sehr zur Freude meiner Grossmutter, die prompt erklärte, dass einer unserer Vorfahren in Lausanne auch Apotheker studiert habe! … Leider ist er ein paar Tage nach dem Abschluss des Studiums von einem Mäuerchen gefallen und verstorben. – Ich überlegte mir, ob das wohl ein schlechtes Omen sei, studierte aber trotzdem fertig.

Es war ein hartes Studium, aber ich habe es bis heute nicht bereut. Meine Arbeit ist abwechslungsreich, fordernd, befriedigend – weil man doch einigen Leuten helfen kann, man kommt mit vielen interessanten Menschen in Kontakt, ist anständig bezahlt, auch in Teilzeit mit einer Familie möglich.

Für mich: perfekt.

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