“Alles” zählt ja nicht. Also fass ich mal zusammen, was mir alles ganz furchtbar doll fehlen wird. *schnief*
Mir wird der entspannte Start in den Tag fehlen. Das Kreiskrankenhaus Heimatstadt ist deutlich näher als die Rettungsassistentenschule in Schulstadt.
Mir wird es fehlen, aus den Stapeln grüner OP-Kleidung in sämtlichen Schattierungen und Abnutzungszuständen ein einigermaßen annehmbares Outfit zusammenzustellen.
Mir wird es fehlen, mir den Mundschutz umzubinden.
Mir wird es sogar fehlen, mit zunehmender Verzweiflung meine Schuhe im Regal zu suchen, nur um sie kurz vor “Ich geb auf und nehm ein drei Nummern zu großes Ersatzpaar” dann doch noch zu finden.
Mir wird der morgendliche Kaffee im Aufenthaltsraum fehlen, die Zusammenfassung vom Nachtdienst und der Versuch, schonmal möglichst unauffällig rauszufinden in welchen OP-Sälen meine Lieblingsanästhesisten sind.
Mir wird es fehlen, mir kurze Zeit später anhand des OP-Plans meinen Saal auszusuchen.
Mir wird es unheimlich fehlen, meinen OP-Saal dann für die erste Narkose fit zu machen.
Ich werde es ganz schrecklich vermissen, Zugänge in allen Farben des Regenbogens zu legen und für jede erfolgreich gelegte Viggo gelobt zu werden. *kicher*
Mir wird es fehlen, intubieren zu dürfen. Ganz furchtbar doll. :’(
Mir wird es fehlen, den Chirurgen beim Lästern zuzuhören und -zusehen, wenn ihr Chefarzt mal nicht da ist. Herrlich, wie die den beim Operieren nachmachen können. Beim letzten Mal wär ich vor Lachen fast über den Narkosebügel gekippt. xD
Mir wird sogar der Geruch von Kauter fehlen.
Mir wird es fehlen, aus (sauberem) übriggebliebenem Gelenkprothesenzement Tiere zu kneten. Ich hab schon nen richtig hübschen, hellgrünen kleinen Zoo zuhause. xD
Mir werden die ganzen tollen Menschen, mit denen ich nun fast zwei Monate zusammengearbeitet habe, ganz schrecklich fehlen.
Mir wird sogar der cholerische chirurgische Chefarzt fehlen, weil ich mir angewöhnt habe, ihn als Comedysendung zu betrachten und so immer (insgeheim) jede Menge Spaß hatte, wenn wir im selben Saal waren.
Noch viel mehr wird mir aber “mein” Chefarzt fehlen, weil der nämlich wirklich immer sehr freundlich zu mir war.
Mir wird das Rumalbern mit meinem Lieblingsanästhesisten fehlen. Lachmuskelkater ftw!
Mir werden die chilligen Mittagspausen fehlen.
Mir werden die einschläfernden Geräusche des Monitorings fehlen.
Mir wird sogar das “Oh Scheiße!!”-Gefühl beim Asystolie-Alarm fehlen, und die Erleichterung, wenn das Patientenherz dann doch wieder schlägt.
Mir wird das ganze Grün und Blau fehlen.
Mir werden die frechen Sprüche einer der OP-Schwestern fehlen.
Mir werden die Abstecher zur BGA auf die Intensivstation fehlen.
…to be continued.