Anlässlich des Weltkrebstages am 4. Februar erinnert die „Union Against Cancer“ (UICC) mit dem Slogan „Cancer can be prevented too“ an die weltweiten Präventionsprogramme. Hintergrund sind die weltweit wachsenden Neuerkrankungsraten: Jedes Jahr erhalten mehr als zwölf Millionen Menschen weltweit die Diagnose Krebs, 7,6 Millionen sterben an der Erkrankung. Somit ist Krebs die zweithäufigste Todesursache überhaupt.
Mit über 435.000 Neuerkrankungen im Jahr 2004 belegt Deutschland im internationalen Vergleich einen Platz im Mittelfeld. Während die Neuerkrankungsrate bei Darm- und Bauchspeicheldrüsenkrebs für beide Geschlechter annähernd gleich hoch sind, gibt es auch geschlechtsspezifische Unterschiede. So tritt bei Männern besonders häufig Prostata- und Lungenkrebs auf, Frauen sind oft von Brustkrebs und Tumoren in der Gebärmutter betroffen.
Laut UICC lassen sich viele Krebserkrankungen rechtzeitig vorbeugen. Das gilt vor allem für Haut-, Gebärmutterhals-, Brust-, Prostata-, Darm- und Lungenkrebs. In Deutschland gibt es ein gesetzliches Früherkennungsprogramm, das Frauen und Männern ab einem bestimmten Alter entsprechende Krebsvorsorge-Untersuchungen rechtlich zusichert.
Für Frauen gilt:
- ab einem Alter von 20 Jahren Anspruch auf eine gynäkologische Vorsorge-Untersuchung pro Jahr
- jährliche Abtastung der Brüste und angrenzenden Achselhöhlen ab dem 30. Lebensjahr sowie zwischen 50 und 69 regelmäßige Mammografie-Screenings im Abstand von zwei Jahren
Für Männer gilt:
- einmal pro Jahr Abtasten der Prostata, der äußeren Genitalien und der Lymphknoten im Leistenbereich ab einem Alter von 45 Jahren
Zusätzlich hat jeder Bundesbürger ab 35 alle zwei Jahre Anspruch auf ein sogenanntes Haut-Screening beim Hautarzt, um bösartige Hautveränderungen frühzeitig zu erkennen. Ab dem 50. Lebensjahr besteht die Möglichkeit, dass der Arzt jährlich den Stuhl auf verstecktes (okkultes) Blut hin untersucht oder den Enddarm austastet. Zu der erweiterten Darmkrebsprävention zählt auch die Darmspiegelung ab dem 55. Lebensjahr, die nach frühestens zehn Jahren wiederholt werden kann.
Doch nicht nur die ärztlichen Vorsorge-Untersuchungen sind wichtig, sondern auch der persönliche Lebensstil. Hier erfahren Sie, was SIE aktiv tun können, um Ihr persönliches Krebs-Risiko zu senken:
- Verzichten Sie auf Tabak! Auch Passivrauchen ist schädlich und erhöht das Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken.
- Trinken Sie möglichst wenig Alkohol! Ein hoher Alkoholkonsum kann die Entstehung von Krebs begünstigen.
- Setzen Sie sich nicht übermäßiger und intensiver Sonnen-Bestrahlung aus, denn UV-Strahlen fördern Hautkrebs! Besonders gefährdet sind Menschen mit Muttermalen.
- Nutzen Sie Schutzimpfungen gegen krebsauslösende Infektionen! Für junge Frauen ist besonders die HPV-Impfung sinnvoll, da HPV (Humane Papillom-Viren) Gebärmutterhalskrebs hervorrufen können.
- Ernähren Sie sich gesund, treiben Sie regelmäßig Sport und achten Sie auf einen entspannenden Ausgleich in stressigen Lebensphasen!