Allen, die diese Doku nicht kennen, sei sie hiermit wärmstens ans Herz gelegt. Sechs junge Assistenzärzte aus unterschiedlichen Fachrichtungen werden in ihren ersten Wochen in der Klinik begleitet. Beim Anschauen wird man ganz nostalgisch und erinnert sich zurück, wie es damals war – als blutiger Anfänger. Außerdem finde ich es auch aus der Position des mittlerweile – oh Gott wie sagt man – „Alt-Assistenten“ interessant, sich noch einmal zu erinnern, wie es den Anfängern, die man jetzt einarbeitet und in ihren ersten Diensten begleitet, ergeht. Obwohl es eine in jeder Hinsicht sehr lehrreiche Zeit war, bin ich froh, dass es vorbei ist. Die Jahre hinterlassen ja zum Glück nicht nur Sorgenfalten, sondern lassen einen auch etwas abgebrühter werden…
Related Posts
The renin-angiotensin system: a link between obesity, inflammation and insulin resistance
This review summarizes the evidence and mechanistic insights on the associations between RAS, obesity and insulin resistance, with special emphasis on the role of adipose tissue RAS in the pathogenesis of metabolic derangements in obesity.
Die Anamnese ist kein Protokoll
Wir lernen zu Recht wie wichtig es ist, dem Patienten bei der Anamnese gut zuzuhören. Etwas pointiert fällt dabei gern der Satz, “der Patient hat immer recht”. Das sollte man nie vergessen, wenn man später seinen Patienten gegenüber sitzt – einerseits. Andererseits klingen Anamnesen in Arztbriefen oft so, als würden Fakten beschrieben. Das ist selbstverständlich […]
Kindergeschichten – nächster Teil
Es war ziemlich Nachts. Klein-Lottie, 11 Monate alt hatte grässlich Bauchschmerzen. Die entsetzten Eltern waren vor lauter Aufregung aus Versehen nicht in die Kinderklinik sondern zu uns gefahren und nachdem die Aussage der Nachtschwester: „Nö, da sind sie hier falsch, wir behandeln gar keine Kinder.“ für Panik gesorgt hatte, wurde den Eltern feierlich versprochen: „Ok gut, unser kompetenter Arzt vom Dienst wird sich natürlich darum kümmern. Kein Problem. Hier gehen sie gleich in diesen Raum rein. Super.“
…
„Frau Zorgcooperations?! Kannst du gleich kommen? Wir haben gesagt, du würdest das Kind anschauen.“ Na super. Ich betrat den Raum, wo die Eltern hoffnungsfroh warteten. Klein-Lottie grinste mich auch erfreut an und ich dachte mir ebenso erfreut, dass es zumindest nicht nach akutem -Notfallgau aussah. Die Elterngeschichte handelte von Erbrechen, Bauchschmerzen, mehr Erbrechen. Ich entschloss mich zu einer professionellen pädriatrischen Untersuchung. Klein-Lottie entzückt über diese Arztnähe zog alle datenschutzrechtlich sensiblen Notizzettel mit geheimen Patientendaten aus meiner Kitteltasche und versuchte einen davon zu essen. Nach Rettung von Zetteln mit wichtigen Informationen wie: „Station 10, Zimmer 1 Herr Nussbaum, Kanüle legen!“, drapierten wir das Kind auf die Ultraschallliege, umso mehr Bauchinformationen zu ergattern. Ultraschall war schwer, da einmal der Schallkopf so groß wie der halbe Bauch war und außerdem Klein-Lottie in Ermangelung neuer Notizzettel, die meiste Zeit geschäftig am Kabel des Schallkopfes rüttelte.
„Naja“, sagte ich zu den Eltern, „der Ultraschall sieht ganz gut aus und im Augenblick scheint es Lottie ja sehr gut zu gehen.“ „Oh aber sie schluckt gar nichts mehr!“ sagte der besorgte Vater. „Hm ach so, das ist natürlich noch was anderes. Wir können das ja mal ausprobieren. Haben sie denn etwas zu trinken dabei?“
„Ja natürlich“; die Mutter durchsuchte ihre Tasche. Erleichtert Klein-Lottie nicht mit einem unserer läpprigen Plastikbecher konfrontieren zu müssen, stellte ich dann erstaunt fest, wie die Mutter ein Colagetränk hervorgeholt hatte, pragmatisch einen Strohhalm hineinsteckte und die Konstruktion ihrer Tochter darbot.
Klein-Lottie war gegen das Vorhaben, ich wusste auch nicht so recht, ob das wirklich die richtige Methode sein sollte und bevor mich das Glück mit ihr verließ, riefen wir lieber in der Kinderklinik an und schickten die Familie dort vorbei.