Betrug mit der Krankenversicherungskarte (KVK)

In einem sehr interessantem Artikel beschreibt MDR.DE die Probleme, die im Moment durch Kartenmißbrauch der alten Versicherungskarte KVK entstehen.  Eine Hörerin des Senders hatte sich darüber geärgert und berichtet, dass eine 400-Euro-Jobberin sich mit der Chipkarte ihrer Schwester krankschreiben ließ. Die Hörerin ärgert das und fragt, warum ein Missbrauch der Karten so leicht gemacht wird. (Quelle).

Weitere Mißbrauchsfälle, die deutlich kritischer sind, werden in dem gleichen Artikel aus einer HNO Praxis berichtet: So hat eine  Hals-Nasen-Ohren-Ärztin selbst hat einen Betrugsfall in ihrer Praxis aufgedeckt. Eine Patientin hatte regelmäßig eine Spritze gegen ihre Allergien bekommen. Sie war mit der Behandlung zufrieden und hat eine Bekannte, die unter dem selben Problem litt, mit ihrer Chipkarte in die Praxis geschickt. „Wir waren im Zweifel, ob das die Patientin ist und haben uns hinter verschlossener Tür beraten. Wenn wir den Betrug nicht erkannt hätten, hätte das tödlich enden können, denn die falsche Patientin war nicht an die hohe Dosis des Mittels gewöhnt“, heisst es in dem Bericht weiter.

Mit einem Foto auf der Karte oder der Möglichkeit, die Karten sperren zu lassen, könnte das verhindert werden.  Vor allem die Möglichkeit der Sperrung ohne Zeitverzug ist eine der Vorzüge der eGK. Das Foto müsste nach Gesetzeslage schon auf der alten KVK sein, nicht ohne Grund, wie man sieht.

Kassenvertreter verweisen in diesem Zusammenhang auf das CARDTUST System. Im Moment ist dies ein mögliches System, dass eine KVK über den Umweg des Softwareupdates der Arztpraxis gesperrt werden kann. Cardtrust heißt das System, so Anette Böttcher, Sprecherin der TK Sachsen. „Der Cardtrust-Betreiber erfährt von der Kasse, welche Karten gesperrt sind und übermittelt dann die aktuellen Daten über Software-Updates. So erfährt die Arztpraxis, welche Karte gültig ist.“ Die Softwaresysteme der Arztpraxen werden aber in der Regel nur quartalsweise aktualisiert. Außerdem kann jede KVK mit einer einfachen Software ausgelesen und neu geschrieben werden, sie ist nicht gesichert.

Aus diesem Grunde hat sich die AOK  wie rund 80 Prozent der Krankenkassen gegen das Cardtrust-System entschieden. Die Kassen sind in Abwartehaltung und verweisen auf die angekündigte elektronische Gesundheitskarte eGK. Foto, aktuelle Daten des Versicherten – das alles soll sie bieten.

Quelle:

MDR.DE

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