Beide waren keine zwanzig mehr und auch nicht frisch verliebt, als sie sich doch noch zu heiraten entschlossen. Doch dann kam der Krebs.
Wir versuchten alles, ihn wieder auf die Beine zu stellen, daß er zumindest noch einmal nach Hause konnte. Doch der Tumor fraß schnell und unerbittlich an ihm, und bald war klar, daß er die Klinik nicht mehr lebend verlassen würde.
Und die Hochzeit? Beide waren traurig.
Doch tatsächlich muß in solchen Fällen der Standesbeamte herbeikommen. Begeistert war er über diese Botschaft zwar nicht, aber er erschien pflichtbewußt. Die Küche lieferte Schnittchen, Sekt, Kuchen und Kaffee. Alles war vorbereitet. Wir mußten nur ziemlich energisch den Standesbeamten davon überzeugen, daß das Geröchel des Bräutigampatienten eindeutig "Ja" hieß.
Er überlebte diesen Tag nicht mehr. Sein Hochzeitstag war auch sein Todestag.