Die Stiftung Münch hat in einer Studie untersucht, welche Potenziale für die Gesundheitsversorgung in der Robotik liegen und wie diese gehoben werden können. Neben einer Übersicht über den Stand der Technik robotischer Lösungen und aktueller Entwicklungen für die Einsatzfelder Krankenhaus, Rehabilitation, Altenpflege und zur Unterstützung des selbstständigen Lebens in der eigenen Häuslichkeit wurde der Stellenwert der Ansätze in Japan und Korea beleuchtet, die auf dem Gebiet der innovativen Robotik in der Gesundheitswirtschaft als Vorreiter gelten. Darauf aufbauend zeigt die Studie Potenziale für das deutsche Gesundheitswesen auf, entwirft mögliche Zukunftsszenarien und gibt Handlungsempfehlungen, welche technischen, politischen und rechtlichen Hürden es zu überwinden gilt.Die Studie zeigt auf, dass robotische Systeme das Potenzial haben, zukünftig eine qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung aufrecht zu erhalten. Aktuell sind jedoch nur wenige robotische Systeme im Einsatz. Am weitesten fortgeschritten ist der Bereich der neurologischen Rehabilitation und minimal-invasiven Operationsverfahren. Insbesondere sind jedoch bei physisch anstrengenden Tätigkeiten und in der Logistik Entlastungen durch automatisierte Systeme zu erwarten.Um den Einsatz jenseits von Prototypen und Forschungsprojekten zu ermöglichen, müssen gesetzliche und rechtliche Voraussetzungen geschaffen und klare Finanzierungswege festgelegt werden. Die Akzeptanz muss durch gezielte Kommunikation erhöht werden – ein Ansatz, der in Japan und Korea aktiv praktiziert und politisch vorgegeben ist und als Vorbild für Deutschland dienen kann. Auch die Forschungsförderung muss intensiviert werden. Dabei ist es entscheidend, Regularien und Administration abzubauen und zu flexibilisieren und insbesondere auch Start-ups und Kleinunternehmen zu unterstützen.Ein weiterer wichtiger Punkt, um robotische System zu etablieren, ist die Ausrichtung der Versorgungssysteme am Nutzen der Patienten. Die gegenwärtige sektorale Trennung stellt ein Innovationshindernis dar, das es zu überwinden gilt. Schließlich muss die Aus- und Weiterbildung im Gesundheitswesen strategisch neu ausgerichtet werden, da in allen Bereichen des Gesundheitswesens aufgrund der wachsenden Technisierung und Digitalisierung eine ergänzende Qualifizierung des Personals erforderlich ist und auch neue Berufsbilder geschaffen werden müssen.„Insbesondere die Pflegerobotik kann perspektivisch ein wichtiger Baustein werden, die physischen und auch bürokratischen Belastungen der Pflegekräfte zu minimieren und so diesen für das Gesundheitswesen eminent wichtigen Beruf wieder attraktiver machen. Sie soll die Pflegekräfte nicht ersetzen, sondern diesen idealerweise mehr Zeit für die menschliche Zuwendung ermöglichen“, so Stephan Holzinger, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Münch.Die Studie wurde unter der Federführung von Professor Barbara Klein (Frankfurt University of Applied Sciences) und Dr. Birgit Graf (Fraunhofer IPA, Stuttgart) durchgeführt. Die Ergebnisse wurden in einem Buch veröffentlicht, das am 15. Dezember im medhochzwei-Verlag erschienen ist. Pressemitteilung der Studie Münch
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