Ärzte werden zunehmend rarer. Die wenigen verbleibenden sind überarbeitet und haben immer weniger Zeit für ihre Patienten. Was liegt da näher, die Helferinnen des Arztes richtig fit für den harten Praxisalltag zu machen? Heute im ersten Teil dieser Fortbildung gehe ich auf die korrekte selbstständige Ausstellung einer Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (gelber Fetzen) ein. Anhand des LAMPE-Scores (ähnlich dem APGAR-Score bei Neugeborenen) erläutere ich diese, für Arzthelferinnen, neuartige Tätigkeit.
Man kennt das: Der Hausarzt rennt planlos und blaß durch die Behandlungszimmer. Dabei denkt er ausschließlich an wirtschaftliche Verordnungsweisen von Pillen und an das nächste Golfturnier. Hier sollten jetzt die Arzthelferinnen dem ausgebrannten Medizinmann unter die Arme greifen. Ab sofort wird die Krankmeldung bereits vorne am Tresen ausgefüllt. Ein Arztkontakt entfällt somit und der Doktor kann sich wichtigeren Themen widmen.
Wie geht man vor? Beim LAMPE-Score müssen lediglich 5 Dinge abgecheckt werden:
- Gesichtsfarbe des Patienten: Vital/noch gesund/rötlich/blau/fahl
- Wie schnell zahlt er die Praxisgebühr? Schnell/rasch/mittel/gar nicht/er reagiert nicht mehr
- Welche Symptome bietet er? Schnupfen/Husten/Keuchhusten/inadäquate Laute/keine
- Wie oft war er dieses Quartal schon in Behandlung? 1x/2x/wöchentlich/täglich/stündlich
- Wie sind die Bewegungen? schnell/normal/verlangsamt/roboterartig/gesundheitspolitikerartig
Pro Check werden jeweils 1-5 Punkte vergeben. In einer vom Arzt vorgegebenen Tabelle kann die Arzthelferin nun entnehmen, wie lange der Patient krankgeschrieben werden kann und ob er nochmal einbestellt werden muss. Als Faustregel für Auszubildende gilt: Je höher die Punktzahl desto mehr Krankheitstage.
Das ist doch mal eine Entlastung für Ärzte, oder?
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Artikel von: Monsterdoc