Marburger Bund: Warnstreik der Ärzte

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Köln. “Mit uns kostet es Geld, ohne uns das Leben” oder “Arzt sein – Vom Traum-Job zum Job-Trauma” –  mit diesen und weiteren Forderungen haben sich am vergangenen Montag mehrere Hundert Ärzte vor dem Kölner Dom versammelt.

Anlass sind laufende Tarifverhandlungen zwischen der Gewerkschaft Verdi und der Vereinigung kommunaler Arbeitgeberverbänder (VKA), bei denen es bisher zu keiner Einigung kam.

Die Ärzte klagen über Arbeitsbedingungen und schlechte Vereinbarungen mit dem Familienleben durch viele Dienstzeiten, Bereitschaftsdienste und wenig Ruhephasen. Aus der anspruchsvollen und verantwortungsvollen Arbeit von Ärzten müsse eine leistungsgerechtere Bezahlung resultieren, fordert der Marburger Bund (MB) als Interessenvertreter der Ärzteschaft. „Gemessen an der steigenden Arbeitsbelastung werden Ärzte nach wie vor überproportional schlecht bezahlt“, gibt der Marburger Bund bekannt.

Der Marburger Bund kritisiert die Arbeitssituation der  Mediziner und setzt sich für eine bessere Bezahlung der Ärzte an den kommunalen Kliniken ein. Im Fokus stehen dabei insbesondere die ärztlichen Bereitschaftsdienste in der Nacht, an den Wochenenden sowie an den Feiertagen. Keinesfalls könne der Vorschlag der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) an Verdi ein Maßstab für die MB-Mitglieder sein.

Die VKA als Arbeitgeber der Klinikärzte lehnen jedoch bislang Strukturänderungen ab und wollen Bereitschaftsdienste nur besser bezahlen, wenn zugleich die Bewertung der Bereitschaftsdienste reduziert werde.

Der Marburger Bund fordert dagegen 5 Prozent mehr Gehalt und eine bessere Bezahlung der Bereitschaftsdienste.

Aufgrund bislang ergebnisloser Verhandlungen hatte der Marburger Bund vor der nächsten Verhandlungsrunde zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern zu den Protesten in Köln aufgerufen.
Dem kamen Mediziner von kommunalen Krankenhäusern in weißen Kitteln, mit Plakaten und Trillerpfeifen nach:  Sie zogen am Verhandlungsort in der Kölner Altstadt vorbei, und versammelten sich anschließend zu einer Abschlusskundgebung auf dem Roncalliplatz vor dem Dom.

Noch am selben Abend sollte in Köln eine weitere Verhandlungsrunde zwischen den Parteien – Arbeitgebern und Arbeitnehmern – stattfinden. Dieser wurde aber auf den heutigen Dienstagvormittag vertagt. Ergebnisse oder eine mögliche Einigung sind noch nicht veröffentlicht.

Wenn es auch in  der heutigen  Gesprächsrunde zu keiner Einigung zwischen der Vereinigung kommunaler Arbeitgeber, Verdi und den Forderungen des Marburger Bundes kommt, seien in den kommenden Wochen auch langwierige flächendeckende Ausstände möglich, warnte der Vorsitzende des Marburger Bunds, Rudolf Henke.

Weitere Informationen zu den Tarifverhandlungen und den Warnstreiks unter:

www.marburger-bund.de

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