Mehr Selbstbewußtsein: Mangelberuf Pflege

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(DÜSSELDORF) Pflege ist kein Kostenfaktor – Pflege ist der maßgebliche Wertschöpfungsfaktor für die Krankenhausbehandlung. Schließlich habe der Grundsatz “ambulant vor stationär” mittlerweile dazu geführt, dass die Patienten, die im Krankenhaus behandelt würden, immer häufiger eine bereits bestehende Pflegebedürftigkeit mitbrächten. Das gab Pflegewissenschaftler Stefan Juchems den Zuhörern der Düsseldorfer Fachtagung Pflege kritische Kranker im Eröffnungsvortrag mit auf den Weg. Mehr Selbstbewußtsein täte der Pflege gut, schließlich sind es gerade die Pflegeberufe, die derzeit als Mangelberuf gelten: nach einer aktuellen Abfrage bei der Arbeitsagentur stünden den gut 3.500 offenen Medizinierstellen mehr als 19.000 offene Stellen in der Krankenpflege gegenüber. Die Verantwortung für ihren Beruf müssen die Pflegenden selber übernehme, forderte Juchems das Auditorium auf.

Dr.Johanna Feuchtinger richtete in ihrem Vortrag den Blick auf die Verantwortung der Kliniken. Was können diese tun, um ihr Pflegepersonal halten zu können? Aus Amerika kommt das Konzept der Magnetkrankenhäuser. Diese stellen nicht nur hervorragende Arbeitzplätze für ein wertgeschätztes Personal dar – auch im Patientenoutcome ließen sich positive Zusammenhänge herstellen. Dafür brauche es starke und mutige Leiter, die das Personal schützen und unterstützen und einen beteiliegenden Managementstil. Und die Pflege muss in der Krankenhausleitung gleichberechtigt vertreten sein – eine eigentlich naheliegende Forderung, die aber im deutschen Klinikalltag immer seltener formuliert und umgesetzt wird.

Die zweitägige Fachtagung, die heute an der Uniklinik Düsseldorf ihren Anfang gegnommen hat, findet bereits zum 17. Mal statt. Gut 300 Pflegende haben sich zur Teilnahme angemeldet, wie die Organistoren vermelden. (Zi)

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