Raymaster gegen Elektrosmog? Bringt das was?

Als Heilpraktiker und Leiter eines Therapiezentrums bin ich es gewohnt, dass mir alle möglichen Gerätschaften angeboten werden.

Im Ernst: wenn wir die alle einsetzen wollten und die auch alle helfen würden – dann bräuchten wir nur noch diese Apparate… Aber: es gibt durchaus auch Dinge die interessant sind.

Vor kurzem sah ich den Bericht auf WISO zum Raymaster.

Der Raymaster ist ein Gerät, welches Menschen die sensibel auf elektromagnetische Schwingungen reagieren, schützen soll. Elektrosensible Menschen leiden oft unter Schlaflosigkeit, Leistungsabfall, Nervosität oder Migräneanfällen welche durch Funkwellen von z.B. Handys oder WLAN verursacht werden.

Hier sei mir die Anmerkung gestattet, dass das Krankheitsbild der “Elektrosensibilität” mir bestimmte Probleme bereitet, auf die ich mal gesondert eingehen möchte.

Seit Anfang der 90er Jahre wird also der Raymaster vertrieben und noch heute schwört der Vertreiber in Deutschland Josef Löll auf die Wirksamkeit von Raymaster und verweist auf viele zufriedene Kunden. Die LOELL Industry Solutions GmbH verspricht vollständigen Schutz vor Elektrosmog mit Hilfe des Raymasters. Diesen gibt es als tragbares Gerät für 135 Euro und als stationäre Kegelversion für 499 Euro.

Frau Dr. Stöcker vom Bundesverband Elektrosmog testete als eine der Ersten das ‘Wunder’ Gerät. Selber sensibel gegenüber elektrischen Strahlungen trat bei Ihr kein positives Erlebnis ein und sie spürte keine ernsthafte Veränderung mit Raymaster.

Beworben werden die Raymaster Produkte mit Studien, welche die Wirkungsweise geprüft und bestätigt haben sollen. Professor G. Käs der an der Universität der Bundeswehr in München die Professur für Elektro- und Radartechnik leitet, soll die Wirksamkeit in einer seiner Studien bestätigt hat. Professor Käs weist allerdings diese Behauptung zurück. Zwar kennt er das Produkt Raymaster, aber er hat niemals ein Gutachten für Raymaster erstellt. Dies hat er sich sogar per Urteil vom Amtsgericht Kempten bestätigen lassen.

Der Arzt Paul-Gerhard Valeske aus Kempten, der für seine kritische Haltung gegenüber dem Mobilfunk bekannt ist, soll ein positives Gutachten für Raymaster erstellt haben. Dieses wird aber durch die Schulmedizin nicht anerkannt.

WISO testete darauf selber den Raymaster. Laut der österreichischen Herstellerfirma ‘Gasser Gesundheitsprodukte’ werden die gesundheitsschädlichen Strahlenanteile von Raymaster durch Phasenverschiebung um 180° in einem bestimmten Radius ausgelöscht. “Das muss messbar sein”, sagte Dietrich Moldan Experte für Messtechnik und Umweltanalytik.

Im Labor wurde die elektrische Grundbelastung gemessen. Hinzu nahm Herr Moldan eine elektrische Uhr. Die elektromagnetischen Wechselfelder erhöhten sich, sobald die Uhr eingeschaltet wurde. Jetzt wurde der Raymaster dazu genommen – und es passierte nichts. Es war keine Veränderung messbar. Das Gleiche wurde mit einem schnurlosen Telefon getestet. Auch hier wurde die Strahlungsdichte mit und ohne Raymaster gemessen. Das Ergebnis: keine Veränderungen messbar.
Gemessen wurden:
– elektrische Wechselfelder (z.B. Spannungen in den Leitungen)
– magnetische Wechselfelder (durch Stromfluss)
– Hochfrequenz Wechselfelder (schnurloses Telefon; Mobilfunkhandy).

Fazit des WISO-Tests: Durch Einsatz des Raymasters wurden keine Änderungen in den technischen Feldern festgestellt. Somit ist der Raymaster im WISO Test durchgefallen.

Gerne würde ich Ihre Erfahrungen und Gegendarstellungen hier als Kommentar lesen.

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