Skeptiker vs. Klimaskeptiker

Während die neueste Skeptiker-Ausgabe sich mit eingebildeten Gefahren der grünen Gentechnik befasst, ist die Desinformation über Globale Erwärmung das Thema in der neuesten Ausgabe von Skeptical Inquirer. Anfang der 80er Jahre gab es erste konkrete Vermutungen über einen Zusammenhang menschlichen Tuns und der Erwärmung der Erdatmosphäre. Inzwischen besteht hierüber Konsens unter Klimaforschern: Während sich Fachwissenschaftler darüber streiten, wie hoch die von Menschen verursachte Erwärmung ausfällt, ist die Übereinstimmung, dass dieser Zusammenhang besteht, einstimmig. Die Aussagen des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) gibt in etwa die mittlere Erwartung wieder.

In seinem SI-Artikel Disinformation about Global Warming schreibt David Morrison, wie schockiert er war, dass dieser Zusammenhang auch unter manchen Skeptikern bestritten wurde. Er zeigt die Unhaltbarkeit von 10 häufigen Argumenten der Klimawandel-Leugner. Unter anderem erläutert er, dass die Temperaturen heute höher sind als in den letzten paar tausend Jahren und dass sie Mitte des 20. Jahrhunderts das letzte Hoch von vor etwa tausend Jahren überschritten hatten. Er geht zuletzt auch auf die bekannt gewordenen Emails von britischen Wissenschaftlern ein. Natürlich “menschelt” es auch bei Wissenschaftlern, schreibt er, doch gäbe es keinen Hinweis auf eine Verfälschung oder eine Unterdrückung von Daten. Nichts in dieser Kontroverse ändere was am derzeitigen Wissensstand oder am wissenschaftlichen Konsens.

Zum Schluss geht Morrison auch darauf ein, dass die CO2-Produktion weiter am steigen ist und dass die potentiellen problematischen Auswirkungen dramatisch sein können. Auch wenn es richtig sei, als Skeptiker über spezielle Vorhersagen skeptisch zu bleiben, sollten wir unsere Augen nicht davor verschließen, was auf unserem Planeten jetzt los ist.

Unsere  Verantwortung hört nicht bei der wissenschaftlichen und kritischen Information über unhaltbare pseudowissenschaftliche Thesen auf. Als GWUP und als Skeptiker bleibt es auch unsere Aufgabe, dort auf pseudowissenschaftliche und irreführende Desinformation einzugehen, wo der wissenschaftliche Stand der Dinge auf den Kopf gestellt wird. Der Stand der Wissenschaft wird immer wieder der Wunschwelt mancher religiösen, politischen oder weltanschaulichen Ideologien und Interessenlagen entgegenstehen, wie man zu den Themen Evolution, Klimawandel und grüne Gentechnik sieht. Eine zutreffende Einschätzung der realen Welt ist alle Mal besser, als den Scheinwelten der Ideologien auf den Leim zu gehen. Auch wenn man von liebgewonnenen Überzeugungen Abschied nehmen muss.

Gute wissenschaftlich fundierte Quellen für weitere Informationen zum Thema Klimawandel sind RealClimate und SkepticalScience.

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