Tierhomöopathen aufgepasst: Nobelpreise zu gewinnen!

Bei den Leserkommentaren zum Welt-Artikel über die GWUP ist mal wieder alles dabei: von “Wer heilt, hat Recht” über den Lobgesang auf eine nicht näher definierte “Offenheit” bis hin zu den vielen, vielen Dingen zwischen Himmel und unserer dreidimensionalen Erde, von denen …
Und so weiter, und so fort.

Ein Beispiel:

Heute noch Phänomene, morgen Erkenntnisse. Man sollte Demut vor der eigenen Unkenntnis haben und offen auf das Nichterklärbare zugehen.”

Kein Problem. Machen wir sowieso. Nehmen wir zum Beispiel die Sache mit der Homöopathie bei Tieren, von der ein User mit dem Pseudonym “SoWhat” Folgendes zu berichten weiß:

Homöopathie wird seit Jahren erfolgreich in der Veterinärmedizin eingesetzt, das ist doch n alter Hut. Eine Bekannte von mir arbeitet in ner Tierarztpraxis und da ist das ganz selbstverständlich … Ich persönlich wende homöopathische Medizin seit etwas über einem Jahr erfolgreich an. Übrigens: Da diese auch bei Tieren und Säuglingen funktioniert, kann von einem Placebo-Effekt keine Rede sein.”

Prima – dann wandern ja endlich mal wieder diverse Nobelpreise in den Naturwissenschaften nach Deutschland. Vorher müsste nur ein kleiner Versuch erfolgreich durchgeführt werden, den der Physiker Prof. Martin Lambeck vom GWUP-Wissenschaftsrat schon seit Jahren vorschlägt:

Homöopathen verteidigen ihre Lehre gerne mit dem Argument, sie wirke auch bei Tieren, die mangels Denkvermögens keine Placebowirkung zeigen könnten. Das Placeboargument stimmt meines Erachtens bei Haustieren nicht, wohl aber kann es durch sorgfältige Versuchsführung bei Nutztieren ausgeschlossen werden.

Grundlage der Homöopathie ist, dass das Medikament beim Gesunden ein klar definiertes Arzneimittelbild hervorruft. Bei meinen Wanderungen durch die Mark Brandenburg sehe ich gerne Herden von Kühen, die auf großen Weiden gemütlich in ihrer Herde und mit ihren Kälbchen grasen. Sie sind also materiell, sozial und emotional gesund.
Ich schlage daher vor, etwa 200 Kühe, die ohnehin numeriert sind, nach einem Zufallsverfahren in zwei Gruppen einzuteilen. 100 Kühe erhalten ein Hochpotenzmedikament, 100 ein Placebo. Hierbei ist auf die Vermeidung eines häufig begangenen Fehlers zu achten. Das Placebo zu Belladonna D30 ist nicht reines Lösungsmittel, sondern Lösungsmittel D30, da beim Potenzieren Inhaltsstoffe der Luft und herausgelöste Bestandteile des Schüttelgefäßes in das Medikament gelangen.
Die Kosten des Experiments liegen im Prozentbereich anderer wissenschaftlicher Forschungen.

Ein homöopathischer Tierarzt, der die Gruppeneinteilung nicht kennt, hat dann nach einer selbstgewählten Frist festzustellen, welche Kühe ein Arzneimittelbild zeigen und welche nicht. Gelingt der Versuch, ist seine Bedeutung für die Medizin zu vergleichen mit der Entdeckung Robert Kochs, dass viele Krankheiten durch Bakterien verursacht werden und für die Physik mit der Entdeckung der Röntgenstrahlen. Bei positivem Ausgang könnte das Experiment Nobelpreise und Wirtschaftserfolge nach Deutschland bringen.”

Also denn, liebe Homöopathen und Huschi-Fuschi-Fans: Stockholm wartet auf Euch!

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