„Damit die Nieren länger funktionieren: Ich mach den Blutzucker-Check!” – das ist das diesjährige Motto des heutigen Weltnierentages.
Der Weltnierentag ist eine Initiative der Internationalen Gesellschaft für Nephrologie (ISN) und der Internationalen Gemeinschaft der Nierenstiftungen (IFKF). Ihr gemeinsames Ziel ist, dass Bewusstsein für die Bedeutung unserer Nieren und unserer allgemeinen Gesundheit zu schärfen. Die Häufigkeit und die Auswirkungen von Nierenerkrankungen und die damit verbundenen gesundheitlichen Probleme sollen weltweit reduziert werden.
Dieses Jahr steht der Weltnierentag ganz im Zeichen von Diabetes:
In Deutschland erkranken aktuell etwa 2000 Diabetiker an Nierenleiden und nehmen damit die größte Gruppe aller Nierenpatienten ein. Nierenerkrankungen sind bei Diabetikern die zweithäufigste Komplikation nach den Wundheilungsstörungen (z.B. Diabetischer Fuß). Der Weltnierentag soll daran erinnern, Diabetes vorzubeugen, einen hohen Blutzucker frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
Es gibt verschiedene Gründe, warum die Zahl an Nierenpatienten steigt. Zum Einen wird von ärztlicher Seite der Früherkennung dieser Erkrankung zu wenig Bedeutung beigemessen. Zum Anderen nehmen Menschen mit Diabetes die regelmäßig angebotenen Nieren-Vorsorgeuntersuchungen häufig nicht in Anspruch, da Nierenerkrankungen zunächst unbemerkt verlaufen.
Eine frühzeitige Diagnostik ist aber bereits Jahre vor dem schweren Nierenleiden möglich.
Die Nieren haben die Aufgabe das Blut des Menschen zu filtern. Erste Nierenschäden zeigen sich, indem die Nieren nicht mehr richtig filtern und Eiweiß im Urin auftritt. Viele Jahre bevor schwere Nierenschäden sichtbar werden, weisen bereits geringe Mengen von Albumin – einem speziellen Eiweiß im Urin – auf den Beginn der Erkrankung hin.
Bei Diabetes kann der hohe Zuckergehalt im Blut und Bluthochdruck die kleinsten Blutgefäße in den Nieren schädigen. Dadurch nimmt die sogenannte „Klärleistung” der Niere ab. Als Folge steigen der Blutdruck und die Blutfette an.
Bei ersten auftretenden Nierenschäden sollten sich Betroffene frühzeitig von einem Nephrologen, dem Facharzt für Nieren, behandeln lassen. Je nach Schwere der Nierenschädigung helfen Medikamente oder auch die „Blutwäsche“ (Nieren-Dialyse). Erst wenn beide Nieren stark geschädigt sind, ist eine neue Nierentransplantation nötig. Aufgrund der oftmals langen Krankheitsdauer von der ersten Diagnose bis zur Behandlung gibt es bei Patienten mit Nierenschäden eine hohe Sterblichkeit.
Zum Anlass des Weltnierentages ist allen Diabetikern zu empfehlen, ihren behandelnden Arzt auf die Präventionsmaßnahmen und Untersuchungsmethoden anzusprechen.
Nur bei einer rechtzeitigen Erkennung und Behandlung der Nierenerkrankungen, lässt sich ein fortschreitender Verlust der Nierenfunktionen vorbeugen.