Eiweißablagerungen zwischen den Nervenzellen im Gehirn (sog. Plaques) sollen die Ursache für die Demenzerkrankung „Alzheimer“ sein.
Das daran ganz erhelbliche Zweifel bestehen berichtete ich bereits in den Beiträgen:
Die wahre Ursache von Alzheimer (Teil I)
Alzheimer – Die Wahrheit Teil II
Diese Gewebsverklumpungen werden für überschüssige Stoffwechselprodukte gehalten und sind ein typisches Symptom des Krankheitsbildes – so lautet zumindest die noch immer weit verbreitete Lehrmeinung.
Diese Ansicht wird nun auch von einer Arbeitsgruppe der Harvard Medical School in Bosten angezweifelt. Mitarbeiter des Teams um ihren Chef Rudolph Tanzi fanden strukturelle Ähnlichkeiten der Protein-Plaques mit Antikörpern des Immunsystems.
Die sogenannten Beta-Amyloid-Proteine, die angeblich die Gehirnzellen bei Alzheimer-Patienten zum Absterben zwingen, haben also eine ganz andere Bedeutung. Um das zu bewiesen, stellten die Wissenschaftler in Bosten diese Proteine künstlich her und testeten sie auf ihre antibakterielle Wirkung.
Und tatsächlich hemmten die Eiweiße das Wachstum einer Reihe von Krankheitserregern. Extrakte aus menschlichen Gehirnen hatten die selben Eigenschaften. Das gilt aber nur für die Proben aus dem Zentralnervengewebe von Alzheimer-Patienten.
Demnach sind die Beta-Amyloid-Proteine die Spuren einer Aktivität des Immunsystems im Gehirn. Rudolph Tanzi und seine Kollegen folgern daraus, dass eine noch unbekannte Entzündung die Alzheimer-Erkrankung auslöst — worüber ich erstmalig beireits vor über zwei Jahren in einem Grundsatzartikel zu Alzheimer berichtet habe.
Nun sind die Forscher natürlich eifrig bemüht, den Erreger ausfindig zu machen. Der therapeutische Nutzen liegt auf der Hand: Wenn es gelänge, diese Mikroben bzw. ein Entzündung zu bekämpfen, wäre eine ursächliche Behandlung der Alzheimerschen Krankheit denkbar.