Ein Rohrkrepierer im Milliardenmarkt schlecht investierter Versichertengelder

Einer aktuellen Meldung zufolge hat die Gesundheits-IT “längst die Verwaltungsebene verlassen und durchdringt die medizinischen Prozesse”. Ist ja auch der Sinn der Sache… da sind immerhin Milliardenumsätze zu machen. Wie das geht? Die Kohle wird aus der medizinischen Versorgung abgesaugt und bei irgendwelchen Planwirtschaftlern verbrannt.

Weiter heißt es in der Meldung, dass ein Staatssekretär im Bundesministerium für Gesundheit jetzt endlich die Bremsen gelockert sieht. Er begrüßt das eilfertig, denn: “Die Gesundheits-IT sei ein internationaler Markt, der gerade für die deutsche Wirtschaft interessante Perspektiven biete.”

Mit gelockerten Bremsen auf die internationale Überholspur? Was ist das denn für eine halsbrecherische Metapher?

Kassenakzeptanzmarketingpäpstin Pfeiffer sieht das ganz locker: “Wenn Geld schlecht investiert wird, darf man nicht noch gutes Geld hinterherwerfen“. Genau. Schluss mit dem “Rohrkrepierer Gesundheitskarte“.

Sind die Milliarden für die Industrie jetzt verloren? Das kommt darauf an. Das Gesundheitsministerum soll schnell mal einen Gesetzentwurf basteln (im Auftrag der Kassen? der Industrie?), mit dem man Ärzte zur freiwilligen Online-Anbindung verpflichten kann.

Wir halten dagegen:

Die Bundesregierung wird aufgefordert, das verfehlte Projekt “Elektronische Gesundheitskarte” endgültig aufzugeben.

Die Kammerversammlung der Ärztekammer Niedersachsen fordert 1.) den Bundesminister Gesundheit und 2.) den Vorstand der KBV auf, alle Bestrebungen für den verpflichtenden Online-Stammdatenabgleich der Patientendaten auf der elektronischen Gesundheitskarte in Vertragsarztpraxen zu beenden und ähnlichen Ansinnen von Gesetzgeber, Administration und Kassen entschieden entgegenzutreten.

Gesundheitsminister Rösler nimmt derweil Abschied vom elektronischen Rezept. Ihm schwebt eher eine Organspenderkarte vor…

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