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Frühling ist Bärlauchzeit! Immer mehr Menschen kommen auf den Geschmack und verfeinern ihre Speisen mit dem würzigen Küchenkraut. Doch beim Sammeln in der Natur ist Vorsicht angezeigt, denn eine Verwechslung mit anderen Pflanzen kann lebensbedrohlich sein…
Besonders häufig wird Bärlauch mit Maiglöckchen und Herbstzeitlosen verwechselt. Sowohl das Maiglöckchen als auch die Herbstzeitlose ähneln dem Bärlauch zwar äußerlich, sind aber für den Menschen giftig. Allein in den letzen Jahren gab es mehrere Todesfälle aufgrund von Verwechslungen mit Herbstzeitlosen. Diese Pflanze enthält die hochgiftige Substanz Colchicin, die nach etwa zwei bis sechs Stunden zu heftigem Erbrechen, Lähmungen und Herz-Kreislaufversagen führt.
Auch der Verzehr von Maiglöckchen löst nach wenigen Stunden Vergiftungsanfälle mit Symptomen wie Erbrechen, Schwindel und Herzrhythmusstörungen aus. Grund dafür sind die sogenannten Digitalisglykoside, die bei Überdosierung eine stark anregende Wirkung auf die Herzfunktion haben.
Wenn Sie bei sich oder Personen Ihres Umfelds nach dem Verzehr von „Bärlauch“ Vergiftungserscheinungen beobachten, informieren Sie sofort den Notarzt! Eine Vergiftung mit Maiglöckchen oder Herbstzeitlosen wird in erster Linie mit künstlich herbeigeführtem Erbrechen und einem Gegengift behandelt. Dieses steht jedoch nur für eine Maiglöckchen-Vergiftung zur Verfügung.
Vorsicht ist die beste Möglichkeit, um Vergiftungen beim Bärlauch-Sammeln zu vermeiden. Sind Sie sich nicht sicher, ob es sich bei der gesammelten Pflanze um Bärlauch handelt, sollten Sie lieber auf den Verzehr verzichten! Das Universitätsklinikum Freiburg zeigt Ihnen, worin sich Bärlauch von Maiglöckchen oder Herbstzeitlosen unterscheidet:
www.uniklinik-freiburg.de/giftberatung/live/Themen/Baerlauch.html
Was Sie bei akuten Vergiftungsunfällen tun können, erfahren Sie auf den Seiten der „Informationszentrale gegen Vergiftungen Bonn“:
www.meb.uni-bonn.de/giftzentrale/