Selbstcoachingtipps gegen Aufschieberitis

Wie isst man einen Elefanten? Einen Happen nach dem anderen. Brechen Sie größere Projekte häppchenweise runter, und legen Sie sich eine Zeitlinie für sich selbst an, wann diese kleineren Häppchen erledigt sein sollen.

Denken Sie daran, dass jedes Projekt auf einen zeitlichen Rahmen beschränkt ist. “Ich erledige alle meine Telefonate in 1 Stunde”. “Ich mache jetzt Ablage für die nächsten 20 Minuten” usw. Nehmen sie sich tatsächlich einen Timer zu Hand. Sie werden erstaunt sein, wie viel man mit konzentrierter Arbeit innerhalb eines vorgegebenen zeitlichen Rahmens erledigen kann.

Überprüfen Sie Ihre Selbstgespräche. Verwenden Sie viel “Ich muss noch…” oder “Ich sollte…”? Ersetzen sie diese Variante mit einer Formulierung, welche Auswahl und Möglichkeiten suggeriert. Wenn Sie nicht glauben die Möglichkeit zu haben, etwas zu tun, dann tun Sie es nicht.

Essen Sie eine lebendige Kröte am Morgen, und Ihnen wird den ganzen Tag über nichts Schlimmeres passieren. Finden Sie diese Kröte – jede Aufgabe, welche Sie immer wieder aufgeschoben haben und die ständig über Ihrem Kopf kreist. Dieser Vorgang wird eine enorme Last von Ihnen nehmen und gleichzeitig die Produktivität für den gesamten restlichen Tag fördern.

Arbeiten Sie mit den drei Fragezeichen. Wenn Papierkram in ihr Büro oder nach Hause kommt, wählen Sie zwischen folgenden drei Möglichkeiten: Ablage, Handlungen, Wegschmeißen. Ganz wichtig, die “Ich-lege-es-erstmal-hierhin-Variante” steht nicht zur Auswahl.

Entledigen Sie sich einer Menge Stress, der durch die Masse an Papier in Ihrem Zuhause und Büro entsteht und schaffen Sie sich ein professionelles Ablagesystem an.

Machen Sie einmal pro Woche einen Termin mit sich selbst, um die kommende Woche zu planen. Während dieser Sitzung schreiben Sie alle wichtigen Aktivitäten und Aufgaben so auf, dass Sie einen konkreten Plan haben, wie Sie ihre Absichten Schritt für Schritt erledigen können.

Wenn Sie Ihre Zeit planen, so schließen Sie sowohl dringende wie auch nicht dringende (aber wichtige) Aktivitäten mit in Ihren Plan ein. Achten Sie dabei besonders darauf, dass nicht dringende, aber wichtige Aktivitäten nicht den ausschließlich dringenden zum Opfer fallen.

Legen Sie sich Termine mit sich selbst, um administrative Arbeiten zu erledigen (Rechnungen überweisen, Lesen etc.). Behandeln Sie diese Zeit so als wäre es ein Termin mit jemandem anderen.

Legen Sie sich einen Wochenkalender an, in den Freizeitaktivitäten fest eingetragen
werden, der also die Arbeitswoche mithilfe von Pausen, Essenszeiten,festen Verabredungen, Sport, Spiel und Spaß in erträgliche Abschnitte unterteilt. Darüber hinaus werden in diesem Kalender die Zeiten vermerkt, die Sie mit produktiver Arbeit verbracht haben. Dieser etwas andere Kalender sorgt dafür, dass Sie nicht das Gefühl haben, dass produktives Arbeiten und Phasen von Spaß und Erholung sich ausschließen und das Leben an Ihnen vorbeigeht. Ausserdem verschafft er Ihnen einen realistischen Überblick über die Zeit, die Ihnen zum Arbeiten zur Verfügung steht.

Bei ganz ungeliebten Aufgaben nehmen Sie sich bitte nur 30 Minuten vor, um mit dieser Sache (endlich) zu beginnen. Sie haben richtig gelesen! Verpflichten Sie sich selbst darauf, jeden Tag nicht länger als 30 Minuten an dieser ungeliebten Aufgabe zu arbeiten. In absoluten Härtefällen können Sie sogar auf 15 oder gar 10 Minuten runtergehen. Hauptsache Sie kommen überhaupt mal in Schwung, und es entsteht etwas Bewegung. Die Dinge entwickeln dann oft eine Eigendynamik. Und sollten Sie am Ende gegen diese Aufforderung rebellieren – wunderbar! Nur zu!!

Aufschieberitis ist sehr menschlich, trifft jeden von uns mal und kann mit Selbstcoaching erfolgreich angegangen werden. Anders sieht es aus, wenn aus der kleinen Schwäche Aufschieberitis eine handfeste Arbeitsblockade wird und das private oder berufliche Leben von Prokrastination gefährdet wird. In diesem Fall ist es wichtig, psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen, um das tiefer liegende psychische Muster hinter der Arbeitsstörung kennen zu lernen, zu knacken und aufzulösen.

Was tun Sie gegen Ihre Aufschieberitis und welche Selbstcoaching-Strategien helfen Ihnen?

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