Kennen Sie das? Obwohl Sie ausgeschlafen sind und keine große körperliche Anstrengung hinter sich haben, fühlen Sie sich erschöpft und übermüdet. Sie können sich kaum auf wesentliche Dinge konzentrieren und möchten am liebsten nur noch schlafen…Jeder von uns hat wahrscheinlich schon einmal so eine Situation erlebt. Müdigkeit kann viele Ursachen haben, etwa Schlafstörungen, Mineralstoff- oder Vitaminmangel oder körperliche und geistige Aktivität.
Doch was, wenn die Müdigkeit einfach nicht mehr verschwindet? Was tun, wenn Erschöpfung, Schwäche und Kraftlosigkeit jede Aktivität zu einer Herausforderung machen und es scheinbar keine körperliche Ursache dafür gibt? Einen langanhaltenden Erschöpfungszustand, der über 6 Monate andauert und den Betroffenen in seiner Lebensqualität stark einschränkt, bezeichnen Mediziner als „Chronisches Erschöpfungssyndrom“ (CFS) oder auch „Fatigue“. Schätzungsweise 300.000 Menschen sind alleine in Deutschland von der Erkrankung betroffen.
Häufig tritt das Fatigue-Syndrom infolge einer Chemotherapie auf, aber auch Blutarmut, Hormonstörungen, Depressionen, Schlafmangel, falsche Ernährung oder Nebenwirkungen von Medikamenten können für die chronische Erschöpfung verantwortlich sein. In den meisten Fällen sind die genauen Ursachen jedoch unklar.
Organische Ursachen lassen sich gut mit zielgerichteten Therapien behandeln. Bei Patienten, bei denen keine eindeutige Ursache erkennbar ist, stehen rein symptombezogene Therapien im Vordergrund. Hierzu gehören beispielsweise Medikamente gegen Depressionen und Angstzustände, Nahrungsmittelergänzungen oder alternative Heilmethoden wie etwa Akupunktur, Sauerstofftherapie oder Darmsanierungen. In einigen Fällen kann auch eine Psycho- oder Verhaltenstherapie dem Betroffenen dabei helfen, besser mit den Symptomen umzugehen.
Noch immer gibt es kein hochwirksames Medikament gegen das Chronische Erschöpfungssyndrom. Hinzu kommt, dass CFS-Patienten in ihrem Alltag häufig negativen Reaktionen ausgesetzt sind. Ihr Umfeld versteht oftmals nicht, woher die plötzliche Erschöpfung stammt und warum der Betroffene sich nicht „einfach aufraffen“ kann. Eine zunehmend belastende Situation – nicht nur für die Patienten.
Aus diesem Anlass möchte der Bundesverband Chronisches Erschöpfungssyndrom e.V. die Öffentlichkeit im Rahmen des Internationalen CFS-Tags am 12. Mai erneut auf die Erkrankung aufmerksam machen. Gleichzeitig werben die Mitglieder des Verbands auf dem Deutschen Ärztetag in Dresden für die erste internationale CFS-Fachtagung, die vom 25. bis 26.September 2010 in Dortmund stattfindet.
Weitere Informationen zum Thema „Chronisches Erschöpfungssyndrom“ finden Sie unter:
www.fatigatio.de/
www.deutsche-fatigue-gesellschaft.de/
oder in unserem Medizinlexikon: www.medproduction.de/cms/website.php?id=index/medizinlexikon/f/fatigue_syndrom.htm
Quelle:
Pressemitteilung des Bundesverbands Chronisches Erschöpfungssyndrom e.V.: www.fatigatio.de/index.php?id=196