AOK startet ab Juni Ärzte-Bewertungsportal im Internet

Die größte gesetzliche Krankenkasse AOK startet ab Juni ein Testprojekt zur Bewertung von Ärzten. Anhand eines Online-Fragebogens können die Mitglieder unter anderem bewerten, wie viel Zeit sich der Arzt für die Untersuchung nimmt, wie stark er auf die individuellen Bedürfnisse eingeht und wie lange die Wartezeiten in der Praxis sind.

Im Fokus stehen sowohl Haus- als auch Fachärzte. Laut Jürgen Graalmann, Vize-Vorsitzender des AOK-Bundesverbandes, besteht bei den AOK-Versicherten „ein großer Bedarf an verlässlichen Informationen über die Qualität und das Angebot von Ärzten“. Ziel des Projekts ist es deshalb, den Patienten und ihren Angehörigen eine Orientierungshilfe zu bieten und sie so bei der Auswahl ihres Arztes aktiv zu unterstützen.

Bereits im vergangenen Jahr hatte die Ankündigung des Bewertungsportals hohe Wellen geschlagen. Der Präsident der Bundesärztekammer, Jörg-Dietrich Hoppe, äußerte die Befürchtung, dass das Portal lediglich die subjektiven Meinungen der Patienten widerspiegelt, gegen die sich die Ärzte nicht wehren könnten. Auch der Bundesdatenschutzbeauftragte Peter Schaar warnte noch einmal vor einem möglichen Datenmissbrauch.

Das Bewertungsportal sammelt zunächst Daten aus den Regionen Hamburg, Berlin und Thüringen. Langfristig sollen jedoch alle 24 Millionen AOK-Versicherte die Möglichkeit haben, ein „Arzt-Zeugnis“ ihres behandelnden Haus- oder Facharztes auszustellen. Die ersten Auswertungen der Fragebögen sollen im Herbst dieses Jahres veröffentlicht werden.

Quelle: afp/dpa/www.aerzteblatt.de /www.heise.de

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