Einsparungen in Milliardenhöhe. Versprochen.

Dieses Versprechen kommt mir irgendwie bekannt vor. Jetzt will unsere Regierung pro Jahr schon wieder 1,5 Milliarden Euro sparen, indem sie die Medikamentenpreise auf dem Stand von 2009 einfriert und – neu! – Kosten-Nutzen-Analysen beim Gemeinen Bundesausschuss in Auftrag gibt. Immerhin sollen die Patienten durch persönliche Zuzahlungen in die Lage versetzt werden, nicht rabattierte Medikamente selbst zu kaufen.

2009 gaben die Kassen noch 30 Milliarden Euro für Medikamente aus (5,3% mehr als im Vorjahr). Davon waren 4,3 Milliarden Euro Mehrwertsteuer. Da wäre die Regierung doch blöd, wenn sie jetzt… aber ich schweife ab. In den ersten drei Monaten des Jahres 2010 stiegen die Arzneimittelkosten erneut um 5,5% auf 6,9 Milliarden Euro. (Wenn man das hochrechnete, käme man für 2010 auf 27,6 Milliarden Euro – das wären dann 10% weniger als 2009? Verwirrend.)

Zum Glück gibt es wettbewerbliche Instrumente, die bereits jetzt zu hohen Einsparungen führen: die Rabattverträge. 200 Millionen hier, 520 Millionen dort. Woanders sind zwar die Preise in paradoxer Weise um 191 Millionen gestiegen, aber was soll’s. Erklären kann das niemand, und die Rabattverträge müssen schließlich geheim bleiben. Mehr Transparenz würde uns zweifellos in die Rechtsunsicherheit führen.

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