Frag den Physioblogger (Frage von Wollkneulchen)

Hier die Frage von Wollkneulchen:

1. Ich bin Altenpflegerin von Beruf, habe übelste Verspannungen im Nacken und Schulterbereich, als ich meinen HA auf ein paar Massagen angesprochen haben, meinte dieser nur ich bin zu jung. Er hat mir aber dann doch welche aufgeschrieben.

Was haben KMT bitte mit dem alter zu tun? Bei der Massage hat mein Physio dann festgestellt, das die Verspannungen definitiv durch eine Fehlhaltung und Fehlbelastung durch meinen Tennisarm hervorgerufen worden sind. Und das ich doch besser Physio für meinen Arm bekommen solle, ansonsten wären wieder Massagen nötig.
2. Nach langem hin und her hat mir mein Hausarzt dann eine Überweisung zum Orthopäden ausgestellt. Dieser meinte dann ich hätte Blockaden im HWS-Bereich und diese wäre mit verantwortlich für meinen Tennisarm.

Was hat eigentlich ein Tennisarm mit einer Blockaden im HWS-Bereich zu tun. Ich verstehe den Zusammenhang irgendwie nicht.

Hallo Wollkneulchen,

KMT (Klassische Massagetherapie) hat überhaupt nichts mit dem Alter zu tun. Sie wirkt bei einem 50 Jährigen genauso wie bei einem 20 Jährigen.

Das deine Verspannungen in der Halswirbelsäule vom Arm her kommen das ist durchaus möglich. Da wäre es wichtig zu wissen wie lange die Beschwerden mit dem Arm denn schon bestehen. Falls du diese Probleme schon länger hast (über ein halbes Jahr) dann kommt es automatisch zu Schonhaltungen im Körper und dadurch spannst du unwillkürlich ständig Muskulatur an die sonst normalerweise entspannt wäre. Und das bringt natürlich weitere Probleme mit sich.

Ich habe übrigens bei einem Tennisarm sehr gute Erfahrungen gemacht mit der Triggerpunkttherapie. Frag mal deinen Physio danach.

Der Zusammenhang zwischen Blockaden und einem Tennisarm:

Bei unserem Berufszweig meint man immer alles erklären zu müssen weil ja alles so schön zusammenhängt etc. Das Problem ist nur: Es ist nichts bewiesen! Deswegen kann ich hier an dieser Stelle auch nur eine vermutung abgeben, was natürlich ohne dich gesehen zu haben auch extrem schwer ist, weil ich ja komplett danebenliegen könnte! Aber okay:

Durch Blockierungen in der HWS kommt es zu nervlichen Irritationen, da die Foramina (Nervenlöcher) sich nicht mehr den Gegebenheiten anpassen können und bei Bewegungen nicht mehr mitgehen können. Und dies wirkt sich auf den Nerv aus. Stell dir einen Gartenschlauch vor, den du zusammendrückst. Nicht die Öffnungsstelle wo jetzt kein Wasser mehr rauskommt ist das Problem sondern die Stelle an der du den Wasserhahn zusammendrückst.

Aber ich bezweifel stark das das bei dir alles von der HWS kommen soll. Besonders eine Epicondylitis radialis humeri (Fachausdruck für deinen Tennisellenbogen) ist normalerweise etwas was man gesondert angehen muss. Das sowas von der HWS kommt kann ich mir nur sehr schwer oder gar nicht vorstellen.  Meine Therapie sähe folgendermaßen aus:

1. Beheben aller generalisierten Statikprobleme (Beinländendifferenzausgleich). Um dich und deinen Körper auf *NULL* zu stellen.

2. Beheben des HWS Problemes (zumindest lösen der HWS Blockaden)

3. Therapie des Tennisellenbogens

Noch etwas: Die Therapie eines Tennisellenbogen ist eine sehr langwierige, schmerzhafte und nicht immer von Erfolg gekröntes Problem. Habe viel Geduld bei der Therapie und mache unbedingt das was dir der Therapeut evtl. für Hausaufgaben mitgibt doppelt und dreifach zuhause!!

Ich hoffe ich konnte Dir helfen!

Physioblogger

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