Es ist interessant, wie in verschiedenen Gesundheitssystemen mit teuren Krankheiten wie der Fiesofrieselose umgegangen wird:
In den USA gibt es also einfach einen festen Satz – ob die Kosten damit gedeckt sind oder nicht ist das Problem des Patienten. In Frankreich existiert eine Selbstbeteiligung von 30 Prozent.
Wirklich? Damit wäre Frau Wondraschek allerdings mit großer Wahrscheinlichkeit ziemlich bald entweder pleite oder tot – selbst wenn sie das Rauchen aufgäbe.
In Deutschland würden die Kassen vermutlich erstmal zahlen – aber möglicherweise einen Regress gegen den verschreibenden Arzt anstrengen. Dann wäre nicht Frau Wondraschek, sondern ihr Arzt pleite.
Aber treiben wir das Spiel noch einmal weiter:
Die Fiesofrieselose ist ja bekanntlich zwar eine schwere, aber glücklicherweise sehr seltene Erkrankung.
Häufig hingegen ist das gemeine fiese Frieselfieber. Das ist zwar an sich harmlos, aber ganz schön lästig. Es wird durch das tückische Friesolo-Virus hervorgerufen und man liegt mindestens eine Woche lang mit hohem Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen flach. Es ist ansteckend und tritt epedemieartig auf und wenn die Frieselfieberwelle rollt, dann kann es durchaus sein, dass ein zehntel der Bevölkerung betroffen ist.
Nun haben kluge Wissenschaftler herausgefunden, dass Miraculin, also der Wirkstoff Fiesofliximab, nicht nur gegen die Fiesofriesolose sondern auch gegen das gemeine fiese Frieselfieber wirkt. Allerdings muss man es gleich vom ersten Krankheitstag an nehmen.
Und jetzt rechnen wir mal:
Achzig Millionen Einwohner hat Deutschland.
Zehn Prozent, also acht Millionen kriegen das fiese Frieselfieber.
Jeder davon braucht sieben Tage lang Pillen im Wert von zweitausend Euro pro Tag, macht – moment, mal kurz nachrechnen – Einhundertundzwölf Milliarden Euro!
Da ist aber bald nicht nur Frau Wondraschek pleite!