„Wie hast Du das denn hingekriegt?“ frage ich.
Kalle lacht.
„Ganz einfach: Ich habe Martin davon informiert, dass Du am Wochenende zur Fortbildung fährst.“
„Aha, und das hat er geschluckt?“
„Naja… anfangs nicht…“
„Aber?“
„Ich habe ihn darauf hingewiesen, dass er der Dienstplanbeauftragte ist. Somit ist er dafür verantwortlich, einen Dienstplan zu entwerfern, der den Bedürfnissen aller Assistenten gerecht wird.“
„Und was hat er dann gesagt?“
„Nun ja, die üblichen Sprüche: er macht den Dienstplan und das ist dann verbindlich und wir hätten da gar nichts zu melden und so. Daraufhin habe ich ihm gesagt dass er nicht mehr und nicht weniger wert ist als jeder andere von uns auch und wenn Du ihm bereits lange im Voraus mitgeteilt hast dass Du auf diese Fortbildung möchtest, dann hat er das gefälligst zu berücksichtigen.“
„Aha?“
„Und dann habe ich ihn gefragt, was denn sein Lösungsvorschlag sei.“
„Was meinte er?“
„Erstmal gar nichts. Daraufhin sagte ich ihm, dass der Chef bereits angeordnet hat, dass Du auf die Fortbildung fahren sollst. Martin druckste ein wenig herum und war dann bereit, den Dienst selbst zu übernehmen weil es sonst keine andere Möglichkeit gab.“
„Und der Chef?“
„Den habe ich hinterher angerufen und gefragt ob er damit einverstanden sei, dass Du am Wochende zu der lange geplanten Fortbildung fährst!“
Aha, daher also weht der Wind!
„Das war die gute Nachricht,“ fährt Kalle fort, „die Schlechte ist, dass Du heute für Martin den Dienst übernehmen musst. Kommst halt morgen früh aus dem Dienst raus und musst Dich dann gleich ins Auto setzen. Nicht ideal, aber geht halt leider nicht anders!“
Manchmal könnte ich Kalle umarmen. Und den Dienst heute…. den kriege ich auch noch rum.