Was ist eigentlich mit den Ärzten los, werden Sie sich fragen, wenn Sie derzeit von den gescheiterten Verhandlungen zwischen SVA und Ärztekammer hören. Riskieren unsere Versorgung, weil sie mehr Geld wollen.
Entspricht das Ihren Ansichten? Dann raten wir Ihnen, sich direkt an die SVA zu wenden, Sie eignen sich hervorragend als Testimonial für die Kampagne der Versicherungsanstalt. Sie sollten dann auch nicht mehr weiterlesen – es sei denn, Sie sind daran interessiert, sich auch die andere Seite anzuhören.
Das Argument, die Ärzte wollen mehr Geld, lässt sich ganz einfach entkräften, wenn man weiß, dass…
… es zum Beispiel zwischen 2004 und 2008 vier Jahre lang keine Tariferhöhungen gegeben hat, sondern lediglich eine Einmalzahlung. Diese Einmalzahlung machte pro Arzt und Monat gerade einmal elf Euro aus.
Elf Euro sind natürlich nicht zu verachten, sind aber zugleich geradezu lächerlich, wenn man vier Jahre lang keine Tariferhöhung hatte.
Ich frage Sie, welcher Angestellte akzeptiert eine Gehaltserhöhung von monatlich zehn Euro mehr?
… dass die Ärztinnen und Ärzte durch den vierjährigen Verzicht auf echte Honorarerhöhungen der Kasse insgesamt rund 38 Millionen Euro ersparten.
Soviel zur Behauptung der SVA, sie zahle zuviel Geld für die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte.
…dass die Ärztekammer versucht hat, durch interne Umschichtungen mehr Leistungen z.B. in den Bereichen Service und individuelle Zuwendung für die SVA-Patienten zu ermöglichen.
Und dies zum Vorwurf der SVA, die Ärztekammer würde sich gegen eine Annäherung der Tarife an GKK-Niveau wehren.
Noch einmal zur Erinnerung: Es gab bereits einen fertig ausverhandelten Vertrag, nur: der Vorstand der SVA hat diesen abgelehnt. Ja, die Ärztekammer hat den Vertrag daraufhin gekündigt. Aus gutem Grund.
Bevor Sie sich also eine Meinung oder ein Urteil zur SVA-Angelegenheit bilden, hören Sie sich beide Seiten an. Vielleicht sehen Sie manches nun auch anders.
Verhaltenstipps für Patienten gibt’s übrigens auch. Die können Sie hier nachlesen.