(DÜSSELDORF) Deutliche Worte vom Minister – der CDA-Bundesvorsitzende der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA) Karl-Josef Laumann zeigte sich enttäuscht von der Arbeiterwohlfahrt (AWO). Diese würde vom Staat Subventionen in Millionenhöhe erhalten und dennoch eher mit schlechtem Beispiel vorangehen, wenn sie in der Pflege auf günstigere Leiharbeiterinnen setze. Wenn er Arbeitsminister in NRW bleibe, würde er die Gemeinnützigkeit der AWO hinterfragen. “Ich lasse Leiharbeit in der Pflege nicht zu” wird der Minister in der Meldung der CDA zitiert. (Zi)
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AOK Baden-Württemberg wächst weiter – jetzt 4,05 Mio. Versicherte. Beitragssatz 2016 unter dem Durchschnitt
Die AOK Baden-Württemberg wächst weiter und steigert ihre Versichertenzahl im ablaufenden Jahr um über 90.000 auf nunmehr insgesamt 4,05 Millionen Versicherte. Auch auf der Finanzseite ist die AOK im Land vital und gesund. Sie wird das Haushaltsjahr 2015 mit einem Überschuss von 131,7 Millionen Euro abschließen. Sie kann damit nicht nur die im kommenden Jahr erwarteten Ausgabensteigerungen deutlich abfedern, sondern auch weiterhin in den Ausbau der Versorgungsstrukturen investieren. Zwar verursachen neue Gesetze aus Berlin einen zusätzlichen Kostenschub, der bei der Südwest-AOK im Jahr 2016 allein mit fast 70 Millionen Euro zu Buche schlagen wird. Trotzdem konnte der AOK-Verwaltungsrat daher am Dienstag (15.12.2015) auf Vorschlag des Vorstandes für 2016 eine Anhebung des Beitragssatzes um lediglich 0,1 Prozentpunkte auf 15,6 Prozent beschliessen. Damit bleibt die Südwest-AOK unterhalb des vom Bundesgesundheitsministerium (BMG) festgestellten bundesdeutschen Durchschnittssatzes von 15,7 Prozent. „Die AOK Baden-Württemberg ist im Wettbewerb um Qualität und Service bestens aufgestellt. Sie unterstreicht auch 2016 ihren Führungsanspruch im GKV-Markt“, betont die alternierende Vorsitzende des Verwaltungsrats der AOK Baden-Württemberg der Versichertenvertreterseite, Monika Lersmacher. Dies ergebe sich auch aus der Tatsache, dass es mit einem Teil der erwirtschafteten Überschüsse möglich ist, die in 2016 erwarteten Steigerungen der Ausgaben beispielweise im Feld der Arzneimittel auszugleichen und somit den Zusatzbeitrag, der nur von den Versicherten gezahlt wird, unter dem Bundesdurchschnitt zu halten. Spürbare Zeichen werden von den Investitionen im neuen Jahr ausgehen, die die AOK wieder für bessere Versorgungsstrukturen und mehr Transparenz durch die Direktverträge mit den Ärztepartnern tätigen kann: „Wir stellen die Versicherten in den Mittelpunkt unseres Handelns. Sie profitieren von den vernetzten Strukturen und beispielsweise auch von der Terminvergabe beim Facharzt innerhalb von maximal 14 Tagen. Der Facharztvertrag Urologie wird im Frühjahr 2016 an den Start gehen und unsere alternative Versorgungslandschaft weiter komplettieren“, betont der Vorstandsvorsitzende der AOK Baden-Württemberg, Dr. Christopher Hermann. Bereits mehr als jeder Dritte AOK-Versicherte im Land sei in den Haus- oder Facharztverträgen eingeschrieben. Die AOK Baden-Württemberg beschäftigt im Land 10.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Als fünftgrößte Kranken- und Pflegekasse in Deutschland bewegt sie ein Haushaltsvolumen von insgesamt 15 Milliarden Euro und gibt pro Tag 38 Millionen Euro für GKV-Leistungen für ihre Versicherten aus. Pressemitteilung der AOK Baden-Württemberg
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Litsch im Streit um den Morbi-RSA: „Beirats-Expertise ernst nehmen“
Finanziell geht es der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) so gut wie seit langem nicht mehr. Trotzdem drohen Ersatz-, Betriebs- und Innungskrankenkassen weiter mit Kassenpleiten und klagen über Ungerechtigkeiten beim Morbiditätsorientierten Risikostrukturausgleich (Morbi-RSA) der GKV. „Angesichts der GKV-weit sehr erfreulichen Finanzkennzahlen sollte der Expertenrat zur Weiterentwicklung des Risikostrukturausgleichs von allen Beteiligten ernst genommen werden und die Kassen sich ansonsten wieder mehr auf ihre Kernaufgabe konzentrieren, Versorgung zu gestalten“, fordert dagegen Martin Litsch, Vorstandsvorsitzender des AOK-Bundesverbands. Laut ersten Medienberichten weist die GKV nach dem dritten Quartal 2017 einen Überschuss von rund 2,5 Milliarden Euro auf, die Rücklagen bei den 113 Krankenkassen belaufen sich auf rund 18 Milliarden Euro. Damit dürften die kassenindividuellen Beitragssätze 2018 nicht nur auf breiter Front stabil bleiben, viele Kassen denken sogar über eine Absenkung ihres Zusatzbeitrags nach. Vom Gesamtüberschuss entfallen auf die Ersatz-, Betriebs- und Innungskrankenkassen rund 1,25 Milliarden Euro, also mehr als die Hälfte. Allein der Branchenprimus, die Techniker Krankenkasse, die über zehn Millionen Menschen in Deutschland versichert, hat ein Plus von rund 476 Millionen Euro zu verzeichnen und denkt jetzt über eine Beitragssatzabsenkung nach. Litsch: „Die Zahlen sprechen Bände. In dieser Situation wirkt es befremdlich, wenn einige Kassenfunktionäre nun einen kurzfristigen politischen Handlungsbedarf oder Vorschaltgesetze herbeizureden versuchen.“ Die positive kassenartenübergreifende Finanzentwicklung halte im Übrigen schon seit über zwei Jahren an, obwohl es in dieser Zeit keine Änderungen am Morbi-RSA gegeben habe, betont Litsch. Im Streit um dessen Weiterentwicklung plädiert der Verbandschef deshalb für Augenmaß: „Abgesehen davon, dass wir im deutschen Gesundheitswesen weitaus dringlichere Probleme haben, zum Beispiel die Sicherstellung der medizinischen Versorgung im ländlichen Raum, den Fachkräftemangel in der Pflege oder die schnelle digitale Vernetzung, wäre die künftige Bundesregierung gut beraten, sich auf die nun vorliegende wissenschaftliche Expertise zu stützen, um dem von Einzelinteressen getriebenen Dauerstreit nachhaltig die Grundlage zu entziehen.“ So hatte das Expertengremium unter anderem Vorschläge gemacht, wie der Morbi-RSA manipulationsresistenter gestaltet werden kann. Im Mittelpunkt steht vor allem die Einführung einheitlicher ambulanter Kodierrichtlinien, da die Morbidität ohne ambulante Diagnosen nicht ausreichend abgebildet werden kann. Dieses Anliegen unterstützen die AOKs ausdrücklich und haben zum Umgang mit ambulanten Kodierungen entsprechend des Heil- und Hilfsmittelgesetzes bereits im Juni 2017 gemeinsame Eckpunkte festgelegt. Mit seinem Sondergutachten hat der Wissenschaftliche Beirat beim Bundesversicherungsamt erstmals seit 2011 eine wissenschaftlich fundierte Analyse des Morbi-RSA durchgeführt und daraus Empfehlungen zu dessen Weiterentwicklung abgeleitet. Die nun vorliegende Expertise stützt sich auf Daten aller Krankenkassen und Erfahrungen seit Einführung des Risikostrukturausgleichs im Jahr 2009. Sie war zuvor von allen Krankenkassen und Kassenverbänden gefordert worden. Im Rahmen eines Anhörungsverfahrens hatten diese umfassend von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, ihre Evaluationsvorschläge einzubringen. Für das Sondergutachten wurde der Wissenschaftliche Beirat extra um zwei Experten erweitert, darunter auch der Vorsitzende der Monopolkommission, Professor Achim Wambach, ausgewiesener Experte für Wettbewerbsfragen. „Alle gesundheitspolitischen Akteure haben nun erstmals für mögliche Reformen verlässliche und umfassende Daten und Fakten vorliegen. Dieses Pfund sollten wir nutzen“, so Martin Litsch. Pressemitteilung des AOK Bundesverbandes
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Bandersatzplastik auf neuen Wegen – Mehr „Bio“ statt Metall
Weniger Fremdmaterialien in der orthopädischen Bandersatzplastik führen zu einer geringeren Anzahl an Operationen. Mehr körpereigene Materialien haben im Umkehrschluss eine geringere Belastung für den Patienten zur Folge. Der Krankenversicherer kann als Ergebnis seine Leistungsausgaben gezielter einsetzen. Um die beschriebenen Vorteile zu realisieren, hat die Schwenninger Krankenkasse im Fachgebiet der Orthopädie und Unfallchirurgie einen bundesweit einmaligen Vertrag auf den Weg gebracht. Dieser fördert den Einsatz biologischen Materials gesondert über einen Zuschlag. Bislang wird biologisches Material in der orthopädisch-chirurgischen Operationslandschaft deutlich seltener eingesetzt als Fremdmaterial. „Setzt man als Operateur gleich auf den Einsatz körpereigener Materialien, spart man im Falle einer Wiederverletzung oft einen zusätzlichen Eingriff“, sagt Dr. med. Gernot Felmet. Er ist Ärztlicher Leiter der Artico-Sportklinik in Villingen-Schwenningen und hat den Vertrag mit der Schwenninger ausgestaltet. „Denn setzt man Fremdmaterialien ein“, so der Orthopäde und Sport-Traumatologe, „müssen diese bei einer Wiederverletzung oftmals erst entfernt und der entstandene Entnahmeschaden gefüllt werden.“ Danach muss der Heilungsprozess abgewartet werden, erst dann kann es zur eigentlichen Operation kommen. Wer bereits bei der Erstverletzung körpereigenes Material einsetzt, spart die Operation zur Materialentfernung und kann direkt mit dem eigentlichen Eingriff starten. „Orthopädisch-unfallchirurgische Bandoperationen sind die zweithäufigsten in unserem Fachgebiet, die im Bereich der Sportverletzungen notwendig werden“, sagt Gernot Felmet, der aktives Mitglied im Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU) ist. Versorgungsvertrag mit „Bio-Zuschlag“ „Unser Vertrag bietet demnach nicht nur den Patienten Vorteile. Die teilnehmenden Orthopäden und Unfallchirurgen erhalten einen Zuschlag für den Einsatz der entsprechenden Materialien“, so Thorsten Bröske, Vorstand der Schwenninger. Mit dem neu ausgerichteten IGV-Vertrag (Integrierte Versorgungsleistung) soll der beschriebene Weg stärker gefördert werden. Der Vertrag richtet sich in erster Linie an niedergelassene Orthopäden und Unfallchirurgen, die zusätzlich Betten in Kliniken unterhalten. Kernbestandteil ist ein sogenannter „Bio-Zuschlag“ („Biological Add-on“), der sich nur dann abrechnen lässt, wenn der Operateur körpereigene Materialien bei Bandersatzplastiken verwendet. Mit dem Vertrag ist darüber hinaus eine Evaluation verbunden. Patient und Operateur im Vorteil durch wirtschaftliches Denken Für den Patienten ergibt sich ein weiterer, bundesweit auf diese Weise noch nicht umgesetzter Vorteil. Im Zuge der Bandoperationen wird der Operateur dazu angehalten, die Menisken mittels spezieller Nähte mitzusichern. Das trägt dazu bei, ein späteres Arthrose-Risiko erheblich zu senken. Die Arthrose ist eine der häufigsten Folgeschäden von Bandverletzungen. Der Vertrag bietet für die angesprochenen Nähte eine separate Vergütung, denn eine Meniskussicherung kann die Kreuzbandoperation unwirtschaftlich machen. Aus diesem Grund hat die Schwenninger hier einen Zuschlag zu den Operationskosten eingebaut. „Wir wollen sicherstellen, dass die Patienten rundum sicher behandelt werden“, so Thorsten Bröske. „Auch sollen die Operateure für ihre Umsicht belohnt werden, durch Menisken-Nähte die Arthrose-Gefahr zu mindern“, so Bröske weiter. Gernot Felmet fügt hinzu: „Die Kreuzbandrekonstruktion ist dank des Vertrags nun deutlich wirtschaftlicher möglich und das kommt eindeutig dem Patientenwohl zu Gute.“ Nachhaltig orientierte Krankenkasse „Wir wollen hier als nachhaltig orientierte Krankenkasse ein bundesweites Zeichen setzen und für unsere Kunden einen echten Mehrwert generieren“, sagt Thorsten Bröske. „Es gibt keine andere Kasse, die solche Verfahren entsprechend fördert“, so der Vorstand der Schwenninger. „Wir stehen hinter dem Ansatz einer fremdmaterialfreien OP-Methode und fördern die erhaltende Chirurgie.“ Kernpunkte des neuen Vertrages: • Exklusivität in der Behandlung (vergleichbar zum Privatpatient) • Förderung der Nutzung von körpereigenem Material und somit Vermeidung von Komplikationen bei möglichen Revisionseingriffen • Schnellere Heilung durch minimal-invasive Eingriffe und besonders schonende OP-Techniken • Enge Verknüpfung der ambulanten Akutbehandlung mit gegebenenfalls erforderlicher stationärer Rehabilitationsbehandlung • Lückenlose und qualitativ hochwertige Behandlung durch ein medizinisches Gesamtkonzept • Erhaltender Ansatz: Sehnen, Knorpel, Meniskus sollen möglichst lange erhalten bleiben und Implantate dadurch vermieden werden (Nachhaltiger Ansatz) • Individuelle Therapiepläne Pressemitteilung der Schwenninger Krankenkasse
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