(KÖLN) Das in Köln ansässige Deutsche Institut für Pflegeforschung (dip) hat heute seine Ergebnisse aus dem Pflegethermometer 2009 vorgestellt. Die zentralen Ergebnisse der bundesweiten Befragung von Pflegenden in deutschen Krankenhäusern objektivieren die Wahrnehmung der Kollegen und Kolleginnen in den Kliniken: der chronsiche Mangel an Pflegenden führt zu einer Zunahme der Belastungen – die Mängel in der Patientenversorgung nehmen so zu. Wir nennen das Pflegenotstand. Die vom Pflegenotstand ausgehende Gefahr für die Patientensicherheit war auch Gegenstand der Berichterstattung des Fernseh-Magazins Frontal 21 in der gestrigen Sendung. Das es so nicht weitergehen kann, muss allen Beteiligten und Verantwortlichen angesichts solcher Ergebnisse klar sein. So ist die Befragung auch als Handlungsaufforderung für alle Betroffenen zu verstehen. Immerhin – die Befragungsergebnisse fördern auch einen Wandel des Berufsbildes Gesundheits- und Krankenpflege zu Tage: vier von fünf jungen Pflegenden sehen gute Entwicklungsmöglichkeiten in der Pflege. (Zi)
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Kabinett beschließt Strategie zur Eindämmung von HIV, Hepatitis B und C sowie anderer sexuell übertragbarer Infektionen
Das Bundeskabinett hat heute den Entwurf einer Strategie zur Eindämmung von HIV, Hepatitis B und C sowie anderer sexuell übertragbarer Infektionen („BIS 2030 – Bedarfsorientiert, Integriert, Sektorübergreifend“) beschlossen. Die vom Bundesministerium für Gesundheit und dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung gemeinsam vorgelegte Strategie wird nun Bundestag und Bundesrat zugeleitet. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe: „Dank unserer erfolgreichen Präventionsarbeit und hochwertigen Behandlung gehört Deutschland zu den Ländern mit den niedrigsten HIV-Neuinfektionsraten in Europa. Die aktuellen Zahlen zeigen aber auch, dass die Anstrengungen nicht nachlassen dürfen. Dabei ist es wichtig, alle sexuell und durch Blut übertragbaren Krankheiten in den Blick zu nehmen. Dadurch können Gemeinsamkeiten in der Prävention, Testung, Diagnostik genutzt und die Versorgung der Patientinnen und Patienten insgesamt verbessert werden. Zusammen mit den Bundesländern, Verbänden und Selbsthilfeorganisationen können wir so HIV, Hepatitis B und C und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten noch wirksamer bekämpfen.“ Bundesentwicklungsminister Dr. Gerd Müller: „ Bei der Bekämpfung von HIV und AIDS wurden bereits beachtliche Erfolge für Millionen Menschen weltweit erreicht. Dennoch dürfen wir mit den Anstrengungen nicht nachlassen, besonders in Subsahara-Afrika“. So sei zwar die Zahl der Neuinfektionen unter Kindern von 520.000 im Jahr 2000 bis zum Jahr 2014 um mehr als die Hälfte auf 220.000 zurückgegangen, aber „Es muss unser Ziel sein, die Neuinfektionen mit HIV drastisch zu reduzieren. Wir setzen daher auf Prävention und verbesserte medizinische Versorgung. “ Mit der HIV/AIDS-Bekämpfungsstrategie von 2005 hat die Bundesregierung erstmals Handlungsfelder zur Eindämmung von HIV und AIDS auf nationaler und internationaler Ebene beschrieben. Trotz wichtiger Erfolge in der Eindämmung der Epidemie ist eine Fortsetzung des Engagements notwendig. Da HIV, Hepatitis B und C sowie andere sexuell übertragbare Infektionen vergleichbare Übertragungswege und -risiken haben, werden die verschiedenen Krankheitserreger künftig in einer gemeinsamen, integrierten Strategie in den Blick genommen. So können Gemeinsamkeiten in der Prävention, Diagnostik und Testung der Krankheiten und bei der Versorgung der Patientinnen und Patienten besser genutzt werden. Die Bereiche „Früherkennung und Prävention“ werden mit der neuen Strategie weiter ausgebaut. Denn durch das frühzeitige Erkennen von Infektionen können Menschen schneller geheilt, Spätfolgen vermieden und die Übertragung von Infektionen verhindert werden. Die Zahlen der geschätzten Neuinfektionen mit HIV haben sich seit 2006 stabilisiert. 2014 wurden 3.200 neue Fälle registriert. Ende 2014 lebten in Deutschland etwa 84.000 Menschen mit HIV. Dagegen ist etwa bei Syphilis seit 2010 ein starker Anstieg zu verzeichnen. 2014 wurden 5.722 Fälle gemeldet, 14 Prozent mehr als im Vorjahr. Dieser Anstieg ist nur bei Männern zu beobachten. Bei Frauen sind die absoluten Zahlen wesentlich niedriger und waren 2014 rückläufig. Die Präventions- und Versorgungsangebote sind passgenau auf verschiedene Altersgruppen und Lebensbereiche ausgerichtet. Im Mittelpunkt steht dabei, Wissen über die Krankheiten, ihre Übertragungswege und die Schutzmaßnahmen zu vermitteln. Als Grundlage für die Planung und Durchführung von Maßnahmen werden aktuelle Daten erhoben. Eine Vernetzung der staatlichen Institutionen, dem Gesundheitsbereich, freien Trägern, Selbsthilfeorganisationen und anderen Akteuren soll gewährleisten, dass betroffene Menschen mit abgestimmten Maßnahmen besser erreicht und Ressourcen gebündelt werden. Auf internationaler Ebene wird die deutsche Entwicklungspolitik darüber hinaus ihre Anstrengungen fortführen, um allen Betroffenen Zugang zu Behandlung und sozialer Absicherung zu ermöglichen. Dabei sollen konkrete Maßnahmen zur Bekämpfung von HIV eng verzahnt werden mit der nachhaltigen Stärkung von Gesundheitssystemen sowie der Stärkung von Frauenrechten. Auch die besonders schwierige Lage von Menschen auf der Flucht wird berücksichtigt, etwa durch die Integration von Präventions- und Schutzmaßnahmen in lokale HIV-Programme der Aufnahme- und Transitländer. Neben bilateralen Programmen der Entwicklungszusammenarbeit wird die Bundesregierung daher international auch weiterhin den Globalen Fonds zur Bekämpfung von AIDS, Tuberkulose und Malaria unterstützen. Maßstab ist und bleibt das Ziel der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen, die AIDS-Epidemie bis zum Jahr 2030 zu beenden und Hepatitis und andere übertragbare Infektionen zu bekämpfen. Weitere Informationen unter www.bundesgesundheitsministerium.de und www.bmz.de Pressemitteilung des Bundesministeriums für Gesundheit
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TK: Hersteller handelt verantwortungslos: 40.000 Patienten in Deutschland benötigen neues Insulinpräparat
Das Pharmaunternehmen Novo Nordisk will sein Basalinsulin degludec (Handelsname Tresiba) Ende September vom Markt nehmen. Dadurch zwingt es 40.000 Patienten in Deutschland, sich auf ein neues Insulinpräparat einstellen zu müssen. Vergangene Woche hatte die Schiedsstelle einen Preis für das Langzeit-Insulin festgelegt, das keinen patientenrelevanten Zusatznutzen vorweisen kann. Die Techniker Krankenkasse (TK) kritisiert diese Entscheidung scharf. „Die Verantwortlichen bei Novo Nordisk kannten die gesetzlichen Rahmenbedingungen und sie wussten, dass ihr Präparat keinen Zusatznutzen hat. Umso unverständlicher ist es, dass sie erst mit Hilfe von Pharmaberatern und Marketing breit in den Markt gehen, viele Menschen auf das Präparat einstellen lassen und das Produkt nun wieder vom Markt nehmen,“ so Dr. Jens Baas, Vorstandsvorsitzender der TK. „Patienten und Ärzte werden durch dieses verantwortungslose Verhalten stark verunsichert.“ Die Umstellung auf ein neues Insulin ist oft deutlich schwieriger als der Wechsel bei anderen Arzneimitteln. So sind z. B. die Fertigpens unterschiedlich in der Handhabung. Außerdem unterscheidet sich die Wirkdauer bei vielen Insulinen erheblich und damit auch der Zeitpunkt und die Häufigkeit der Anwendung. Um Ärzte bei der Umstellung von Insulin degludec auf ein anderes Präparat zu unterstützen, bietet die TK in Kooperation mit der Universität Bremen eine telefonische Beratung durch unabhängige Arzneimittelexperten an. Zur Vereinbarung eines Rückrufs können sich Ärzte telefonisch an die Telefonnummer:0800 – 285 85 80 52 (gebührenfrei innerhalb Deutschlands) oder mit einem Terminwunsch per E-Mail an arzneimittelreport@tk.de wenden. Um die Versorgung mit langwirksamen Insulinanaloga dauerhaft sicherzustellen, hat die TK aktuell eine Ausschreibung zu diesen Produkten im „Open–House-Verfahren“ veröffentlicht. Pressemitteilung der Techniker Krankenkasse
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Dumping-Pflege aus Osteuropa legitimiert
(BERLIN) Die einzige legale Möglichkeit, Hilfskräfte aus Osteuropa in Pflegehaushalten zu beschäftigen, war bisher die Beschäftigung von über die Bundesagentur für Arbeit vermittelten Haushaltshilfen. Am 18. Dezember 2009 hat der Bundesrat beschlossen, dass diese Haushaltshilfen neben hauswirtschaftlichen Arbeiten nun auch „pflegerische Alltagshilfen“ erbringen dürfen. Dazu gehören gemäß des Beschlusses „einfache Hilfestellungen bei der Körperpflege, der Ernährung, […]