A tale of two … (2)

Der zweite Fall – nennen wir ihn Beat – kam zu uns im 3. Studienjahr. Er war Asylant aus einem afrikanischen Staat und ebenfalls politischer Flüchtling. Er hatte offenbar zumindest den Nachweis einer Ausbildung, sonst wäre er kaum direkt in das 3. Jahr gekommen.

Das Problem war nur, dass ganz offensichtlich riesige Wissenslücken vorhanden waren – soweit, dass ihm schliesslich nicht erlaubt wurde im Labor zu arbeiten. Zu gefährlich: er ist 3 x durch die obligatorische Prüfung zur „Sicherheit im Labor“ gefallen. Weil auch seine Muttersprache nicht deutsch war gab man ihm schliesslich noch die Möglichkeit die Prüfung mündlich (im Zweifelsfall auf englisch oder französisch) abzulegen, aber auch da scheiterte er. Man legte ihm schliesslich nahe im Jahr untendran anzufangen und die Grundlagen wieder aufzuarbeiten.

Was mir bei ihm in Erinnerung bleibt ist seine „Ich bin hier, gebt mir…“, respektive „ich habe das Recht auf…“ Einstellung. Am besten kommt das vielleicht darin zur Geltung, dass er sich bei uns Mitstudenten einmal beklagt hat, er habe kein Auto bekommen. Auto? – Ja, er müsse schliesslich mobil sein. Die Behörden haben ihm auf seine Eingabe nur ein GA-Jahresabo gegeben. Waaas? – Ein GA ist ein Generalabonnement: Damit kann man in der ganzen Schweiz jegliche Öffentliche Verkehrsmittel benutzen: Bus, Tram, Bahn, sogar Schiffe und Privatbahnen …  So ein GA kostet im Jahr um die 2000-3000 Franken. Aber: Er will ein Auto. Auch gratis natürlich. Er hat schliesslich ein „Recht“ drauf.

Er fiel dann aus oben genannten Gründen aus unserem Jahreskurs wieder raus … dass er weiterstudiert hätte, habe ich nicht mitbekommen. Für den Apothekerberuf war das in meinen Augen aber auch kein Verlust.

Tagged: Apotheke, Studium

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