Der Schmerz wird in der Regel als ein sehr unangenehmes Gefühl aufgefasst. So fällt es vor allem Schmerzpatienten schwer, das tägliche Leben zu meistern und die Lebenslust zu wahren.
Umso verwunderlicher mutet da das Mitglied Steve-O von “Jackass” an, welcher sich selbst als “Meister der Schmerzen” sieht. Die TV-Show “Jackass” war dabei eine wahre Revolution in der Medienlandschaft. So ging es in der Show lediglich um die Bewältigung absurder Aufgaben und Unterfangen, welche in der Regel extrem verrückt und schmerzhaft anmuten und mit Mutproben von Jugendlichen vergleichbar sind. Diese Show wurde bei MTV ausgestrahlt.
Steve-O war bei dieser Produktion wohl das “Gesicht des Schmerzes”, da er die extremsten und absurdesten Aktionen der gesamten Gruppe tätigte. So ließ er sich im Laufe der Drehzeit beispielsweise von einem Babyalligator in die Brustwarzen beißen, sich den Namen “Jackass” auf den Hintern tackern und fuhr mit Skateboards gegen Mauern.
Doch was bewegt einen Menschen dazu, sich selbst regelmäßig freiwillig Schmerzen zuzufügen?
Steve-O betont gleich zu Beginn eines seiner legendären Interviews, dass hinter seinem Streben nach Schmerz kein tieferer Sinn stecke. Das ganze sei vielmehr einfach nur “Wahnsinn”. Nichtsdestotrotz übe Schmerz auch eine gewaltige Faszination auf ihn aus. Über die Frage, welcher Schmerz denn nun der schlimmste sei, äußert sich dieser Meister der Selbstgeißelung hingegen abwägend. So zieht er einen kurzen stechenden Schmerz den lang anhaltenden Einschränkungen vor.
Aber auch in Sachen Schmerzbewältigung legt Steve-O Wert auf traditionelle Methoden. So kommen bei ihm vor allem Alkohol und Tabletten zum Einsatz, sobald ein besonders schmerzversprechender Stunt ansteht. Des Weiteren scheint Steve-O, mit bürgerlichem Namen Steven Glover, in den letzten Jahren ein verstärktes Schmerzempfinden zu entwickeln, weshalb er dieses unangenehme Gefühl noch intensiver wahrnimmt.
Aber auch diese Tatsache hält ihn nicht davor ab, sich beinahe täglich neuen Herausforderungen zu stellen.
Die Frage, ob das Wissen um den Schmerz diesen lindere, beantwortet er mit einem “Nein”. Einen Grund hierfür sieht er in der Problematik, dass er und seine Crew bereits vor dem Stunt um den Schmerz wissen, welcher sie erwarte und diesen dann entsprechend fürchten. Bei unerwarteten Unfällen hingegen hat das Opfer keine Angst, da es nicht um diesen weiß. Die schlimmste vorstellbare Pein hat aber selbst der “Meister der Schmerzen” noch nicht selbst empfunden. So sieht er diese beim Leiden seiner Mutter, welche jahrelang auf offenen Wunden am Rücken liegen musste.
Warum Steven Glover sich diese Schmerzen bereitet dürfte insgesamt klar auf der Hand liegen: der kommerzielle Erfolg.
Nichtsdestotrotz: er beweist eindrucksvoll, dass Menschen lernen können, mit dem eigenen Leid umzugehen und selbst die extremsten Lebenssituationen zu bestehen.