Juni 2010
Der Assistenzarzt
Es war halb sieben an einem Montagabend. Hausarzt Dr. med. Anselm Kunze ließ sich erschöpft in seinen Stuhl fallen und atmete tief durch. Der Montag war immer der anstrengendste Tag in seiner Praxis. Er beugte sich vor und berührte die Computermaus. Das Foto von seiner Segeljolle verschwand. Anselm Kunze klickte den Terminkalender an. Hans Sperling war sein letzter Patient für diesen Tag. Der Name war rot hervorgehoben, das hieß Herr Sperling saß im Verbandsraum und wartete darauf, dass sein Hausarzt ihm die Gipsschiene abnahm. Herr Sperling war zwar der letzte Patient, allerdings nicht der letzte Termin. Unter Herrn Sperling stand Dr. Limmer und in Klammern darunter Vorstellungsgespräch.
Dr. med. Anselm Kunze war zwei Wochen zuvor aus dem Krankenhaus der Kreisstadt angerufen worden. Sein Kollege und Skatbruder Dr. Hans Braumann, dort Chefarzt der Urologie, war am Apparat.
„Grüß dich, Anselm. Hast du mir nicht einmal gesagt, dass du einen Assistenzarzt für deine Praxis suchst?“
„Ja, das war einmal. Das habe ich aufgegeben. In die Kleinstadt und aufs Land will doch sowieso keiner.“
„Doch, einer ja. Stationsarzt Dr. Limmer aus meiner Abteilung möchte Hausarzt werden und sucht eine gute Praxis, in der er seine Assistenzarztzeit abschließen kann. Da habe ich an dich gedacht. Ich kann dir den Mann nur empfehlen. Ich bin richtig traurig, dass er nicht bei mir bleiben will, aber er hat eben andere Pläne.“
Vier Tage nach diesem Telefonat hatte Anselm Kunze die vollständigen Bewerbungsunterlagen von Dr. med. Carsten Limmer auf dem Tisch. Sie machten einen viel versprechenden Eindruck. Sollte er doch noch einen Assistenzarzt und somit vielleicht einen Nachfolger für seine Praxis finden? Der Hausarzt rief Dr. Limmer sofort an und beide vereinbarten einen Vorstellungstermin. In zehn Minuten war es nun soweit.
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