Nun also Teil 2 aus der Reihe: wie Nahrungs- und Genussmittel Medikamente beeinflussen können. Coffein, Koffein
Coffein findet sich in Kaffee, Schwarztee, Grüntee, Mate, Guarana, Cola und Energy-Drinks. Es wird geschätzt wegen seiner anregenden und wachmachenden Wirkung.
Coffein hat aber auch eine erhebliche Wirkung auf Herz, Kreislauf, Magen und Nieren sowie der Muskeln, darum kann es bei der Einnahme von Medikamenten in Kombination mit koffeinhaltigen Getränken zu allerlei unerwünschten Neben- und Wechselwirkungen kommen. Die Wirkung anregender Mittel wird deutlich verstärkt, und die von beruhigenden abgeschwächt und gehindert.
Wirkung von Coffein selbst: stimulierend, vermindert Müdigkeit, Beeinträchtigung der Schlafdauer und -qualität, vor allem bei Personen, die Kaffeekonsum nicht gewohnt sind. Verlängerung der Einschlafdauer.
Verminderung des Blutflusses im Gehirn, Gefässverengung im Gehirn, Gefässerweiterung in der Peripherie, Erhöhung des Blutdrucks, Erhöhung der Herzfrequenz. Bronchienerweiterung, Erhöhung der Magensäuresekretion, leicht Harntreibend,
Coffein wird rasch und fast vollständig in den Körper aufgenommen und nur langsam wieder abgebaut.
Medikamente, die den Abbau von Coffein verlangsamen, verlängern und verstärken auch dessen Wirkung:
Man hat demnach mehr Herzrasen, Schlafprobleme etc.
- Disulfiram (Antabus)
- Cimetidin
- Antibiotika der Gruppe Gyrasehemmer (Ciprofloxacin, Norfloxacin)
- Antibabypille
Dagegen beschleunigen Rauchen sowie Barbiturate den Coffeinabbau im Körper.
Wirkverstärkung folgender Medikamente:
- herzfrequenzsteigernde Wirkung von Sympathomimetika (Adrenalin, Noradrenalin, Etilefrin, Dopamin…), Asthmamittel
- Schilddrüsenhormone
- Schmerzmittel: 50 mg Coffein können eine relative analgetische Wirkungsstärke von 1,3 bis 1,7 bei gleichzeitiger Einnahme von Acetylsalicylsäure oder Paracetamol aufweisen. – darum gibt es Kombinationen wie Contra Schmerz plus, Panadol extra …
- Coffein kann eine mögliche Abhängigkeit von Substanzen vom Typ Ephedrin (Schnupfenmittel) erhöhen
- wassertreibende Pillen (Torasemid, Furosemid): das häufige Rennen auf die Toilette ist programmiert. Es besteht die Gefahr von erhöhtem Wasserverlust und Austrocknung, besonders bei älteren Menschen, die ohnehin zu wenig trinken.
- Diabetes Medikamente: der Blutzucker kann gefährlich weit abfallen
Wirkverminderung bei:
- Antihistaminika (Fenistil, Zyrtec, Claritin, Benocten…)
- Barbituraten (Phenobarbital)
- Blutdruckmedikamenten – das heisst, der Blutdruck könnt ansteigen statt abfallen.
- Antidepressiva
Vorsicht:
Personen mit Leberzirrhose (mögliche Coffein-Anreicherung), Personen mit Herzarrhythmien, wie Sinustachykardien/Extrasystolen (mögliche Verstärkung), Personen mit Hyperthyreose (mögliche Verstärkung der Nebenwirkungen von Coffein) und Personen mit Angstsyndrom (mögliche Verstärkung) sollten Coffein nur in geringen Dosen (etwa 100 mg/Tag) einnehmen.
In einer Tasse Kaffe ist 80 bis 175 mg Coffein enthalten (weniger im Schwarztee, ca. 35 mg), in Red Bull etwa 32 mg/100 ml, in Cola 10mg/100ml.
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